Mit blauem Auge davon gekommen: Ballack bleibt Kapitän

Michael Ballack bleibt Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach seiner Kritik an Joachim Löw ist der 32-Jährige mit einem blauen Auge und einer Rüge des Bundestrainers davon gekommen.
von  Abendzeitung
Nach dem Friedengipfel mit Jogi Löw: Ballack bleibt Kapitän der DFB-Auswahl.
Nach dem Friedengipfel mit Jogi Löw: Ballack bleibt Kapitän der DFB-Auswahl. © dpa

Michael Ballack bleibt Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach seiner Kritik an Joachim Löw ist der 32-Jährige mit einem blauen Auge und einer Rüge des Bundestrainers davon gekommen.

Löw sah nach einer Entschuldigung des 89-maligen Nationalspielers davon ab, Ballack als Spielführer abzusetzen oder ihn sogar zu suspendieren.

Joachim Löw betonte am Freitag: `Es war wichtig, dass wir dieses Gespräch in aller Offenheit geführt haben. Michael Ballack bleibt mein Kapitän. Aber auch als Kapitän muss er sich an unsere Regeln halten. Er weiß, dass er jederzeit alle Dinge intern ansprechen kann. Alle sportlichen und personellen Entscheidungen werden aber letztlich von unserem Trainerteam getroffen – und dies habe ich Michael unmissverständlich deutlich gemacht. Ich freue mich, dass damit ein hervorragender Nationalspieler, der in den vergangenen Jahren großen Anteil an unseren Erfolgen hatte, weiter zur Verfügung steht und uns helfen wird, die gesetzten Ziele auf dem Weg zur WM 2010 zu erreichen."

Michael Ballack, der sich mit Genehmigung seines Klubs FC Chelsea in Deutschland aufhielt und direkt nach dem Gespräch nach London zurück flog, äußerte am Freitag zum Ergebnis der Aussprache mit dem Bundestrainer: „Ich habe eingesehen, dass es nicht in Ordnung war, an die Öffentlichkeit zu gehen, und bedauere auch, dass der Eindruck entstanden ist, ich wolle Joachim Löw in seiner Position als Bundestrainer kritisieren. Dafür habe ich mich bei Joachim Löw entschuldigt. Er ist der Bundestrainer, er trifft die Entscheidungen und diese haben wir alle zu akzeptieren. Ich habe nach der Aussprache mit Joachim Löw keinerlei Zweifel daran, dass wir in der Nationalmannschaft in einer guten Atmosphäre unsere gemeinsamen Ziele realisieren können.“

Ballack und Löw hatten sich am Donnerstagabend nach den tagelangen Querelen in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu einer knapp zweistündigen Aussprache getroffen. Erst am Freitagnachmittag wurde allerdings das Ergebnis der Unterredung vom DFB öffentlich gemacht.

Löw hatte Ballack nach Deutschland zitiert, nachdem dieser den Bundestrainer in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) scharf angegriffen und unter anderem mehr Respekt und Ehrlichkeit eingefordert hatte. Ballack, der sich zurzeit von den Folgen einer Fuß-OP erholt, hatte sich vor dem Treffen am Donnerstag bereits per Pressemitteilung und auch telefonisch bei Löw entschuldigt.

dpa / AP/ az

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