Mission Titelverteidigung: Schafft Löw das?

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach der Auftakt-Niederlage gegen Mexiko unter Druck. Von einer Krise will der Bundestrainer trotzdem nichts wissen. DFB-Reporter Patrick Strasser über Löws Merkel-Taktik.
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Der DFB-Reporter über Löws Merkel-Taktik
dpa Der DFB-Reporter über Löws Merkel-Taktik

"Wir schaffen das!" Eine Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem Jahr 2015, die man auf ewig mit der Diskussion zur Flüchtlingskrise verbindet. Ein mutiger Ausspruch und der Beginn des Versuchs, diese humanitäre Herausforderung zu meistern.

Merkels Politik der offenen Grenzen für Flüchtlinge aus den Krisenregionen der Welt will ich nicht werten. Die Bundeskanzlerin betonte im Nachklapp, dass dieser Satz "Ausdruck meiner Grundhaltung im Leben" gewesen sei. Merkel und die Nationalelf um Teammanager Oliver Bierhoff pflegen einen guten Kontakt, das zeigte der Besuch der Kanzlerin bei der Vorbereitung in Südtirol.

Löw muss verkrustete Strukturen aufreißen

Womit wir – auch wenn es hier natürlich nur um die schönste Nebensache der Welt geht – bei Joachim Löw wären. "Wir schaffen das!" – so lautet auch sein Mantra. Nach der 0:1-Pleite zum Auftakt steckt Löw in der WM-Krise. Und wie bei Merkel haben über 80 Millionen Einwohner unterschiedliche Meinungen. Auf seine stoische Art beruhigt Löw nun das (Fan-)Volk: "Wir werden deswegen nicht von unserem Weg abgehen." – "Den Plan über den Haufen schmeißen, das machen wir schon gar nicht"“ – "Wir werden wieder aufstehen."

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Natürlich kann und soll Löw sich und die Seinen nicht aufgeben. Er hat keine andere Wahl als die Durchhalte-Rhetorik. Die Parallele zu Merkel ist dennoch überdeutlich. Läuft nicht auch Löw Gefahr, die Dinge auszusitzen? Analog zum DFB in Sachen Erdogan-Affäre um Özil und Gündogan?

Löw hat sich zu sehr auf das Bewährte verlassen, auf sein Weltmeister-Kabinett. Nun muss er einen anderen Kurs einschlagen, Dinge verändern, verkrustete Strukturen in der Mannschaft aufreißen. Sein Vorteil gegenüber Merkel: Er hat keine Opposition im Kader und im Verband, keinen Seehofer. Noch nicht?

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