Mission Impossible: Aber Korkut glaubt an das Wunder
Madrid - Mission Impossible für Bayer Leverkusen, aber Tayfun Korkut glaubt bei seinem Trainer-Einstand in der Champions League an das Wunder von Madrid. "Wir fahren nicht nach Madrid, um einen Ausflug zu machen. Wir müssen dran glauben! Wir haben gesehen, was im Fußball möglich ist", sagt der neue Trainer von Bayer Leverkusen und beschwört bei seinen Spielern den Geist von Barcelona, an den sich auch Bayer-Boss Michael Schade klammert: "Wunder gibt es immer wieder - gerade im Sport."
Der FC Barcelona hatte es vergangenen Mittwoch vorgemacht, indem Messi und Co. im Achtelfinal-Rückspiel Paris St. Germain nach einem 0:4 im Hinspiel mit 6:1 aus dem Wettbewerb warfen. Bei Atletico Madrid steht der Werksklub nach einer 2:4-Pleite vor drei Wochen am Mittwoch im Estadio Vicente Calderon (20.45 Uhr/ZDF und Sky) vor einer ähnlichen Mammutaufgabe.
"Die Ausgangslage ist schwierig. Das wird eine Wahnsinns-Herausforderung. Aber wir haben im Fußball schon viel erlebt", sagte Sportchef Rudi Völler und meinte: "In so einem Spiel kann sich die Mannschaft ganz viel Selbstvertrauen zurückholen."
Korkut, der als Profi rund vier Jahre in der Primera División für Real Sociedad und Espanyol Barcelona gespielt hatte und dabei zwei von drei Spielen gegen Atletico gewinnen konnte, gibt sich trotz seiner ernüchternden Premiere auf der Bayer-Bank beim 1:1 am vergangenen Freitag gegen Werder Bremen zuversichtlich. "Wir sind wieder eine Woche weiter, und das wollen wir auch auf dem Platz zeigen. Wir werden versuchen, das Ergebnis zurechtzurücken", sagte der 42-Jährige. An das Hinspiel, bei dem noch sein Vorgänger und Freund Roger Schmidt in der Verantwortung stand, verschwendet Korkut keinen Gedanken.
Vielmehr muss er sich damit beschäftigen, wie er nach dem Ausfall der etatmäßigen Innenverteidigung mit Jonathan Tah (Faserriss) und Ömer Toprak (Kapsel- und Bänderriss im Sprunggelenk) sowie von Kapitän Lars Bender (Sprunggelenk) eine widerstandsfähige Defensive auf den Platz zaubert.
Zudem mussten auch Routinier Stefan Kießling (Rücken) und Youngster Kai Havertz (Klausur) ebenso wie der gesperrte Benjamin Henrichs auf die Reise nach Madrid verzichten. Immerhin kann Korkut auf Nationaltorwart Bernd Leno zählen, der nach seiner Nasen-OP mit Maske spielen wird.
Im maroden Hexenkessel Vicente Calderon werden voraussichtlich Tin Jedvaj und Aleksandar Dragovic das Abwehrzentrum bilden. Möglicherweise feiert zudem der unter Schmidt aussortierte Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert sein Comeback.
Bei Atletico, das sich vor zwei Jahren im Achtelfinale letztlich glücklich im Elfmeterschießen gegen Bayer durchsetzen konnte, meldete sich rechtzeitig nach seinem schweren K.o. zu Monatsbeginn Top-Joker Fernando Torres im Training zurück.
Die voraussichtlichen Aufstellungen Atletico Madrid gegen Bayer Leverkusen:
Madrid: Oblak - Vrsaljko, Savic, Godin, Lucas - Thomas, Koke - Saul Niguez, Gaitan - Griezmann, Ferreira-Carrasco. - Trainer: Simeone
Leverkusen: Leno - Hilbert, Jedvaj, Dragovic, Wendell - Baumgartlinger, Aranguiz - Bellarabi, Volland, Brandt - Hernandez. - Trainer: Korkut
Schiedsrichter: Sergej Karasew (Russland)