Millionenzahlung: Ex-Chefermittler deutet Unregelmäßigkeiten bei WM-Vergabe an

Gab es Bestechung bei den WM-Vergaben an Russland und Katar? Die Bild berichtet in ihrer morgigen Ausgabe von Millionenzahlungen. Die Zeitung beruft sich dabei auf den ehemaligen Chefermittler Michael Garcia.
von  Arne Richter/dpa
Der damalige FIFA-Chefermittler Michael Garcia nimmt in Zürich (Schweiz) an einer Pressekonferenz teil.
Der damalige FIFA-Chefermittler Michael Garcia nimmt in Zürich (Schweiz) an einer Pressekonferenz teil. © Walter Bieri/KEYSTONE FILE/dpa

Rund zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt von FIFA-Chefermittler Michael Garcia geraten die kommenden WM-Gastgeber Russland und Katar durch Details aus dem Untersuchungsbericht wieder unter Druck. Die Bild-Zeitung berichtet in ihrer Dienstagausgabe in Auszügen aus dem bislang nicht veröffentlichten und ihr demnach vorliegenden Papier über Verfehlungen von Wahlmännern des Fußball-Weltverbands rund um die skandalumwitterte WM-Doppelvergabe im Dezember 2010.

Demnach soll in dem 430-Seiten-Dokument von Garcia unter anderem festgehalten sein, dass drei stimmberechtigte FIFA-Exekutivmitglieder vor der Abstimmung auf Kosten des katarischen Fußballverbandes in einem Privatflieger nach Rio de Janeiro flogen. Zudem schreibt das Blatt von einer Zahlung von zwei Millionen Dollar auf das Konto einer damals 10-jährigen Tochter eines FIFA-Funktionärs, was in dem Bericht ebenfalls dokumentiert sein soll.

Garcia war im November 2014 als Vorsitzender der ermittelnden Kammer der FIFA-Ethikkommission zurückgetreten, nachdem die damalige FIFA-Spitze um Präsident Joseph Blatter entschieden hatte, den Bericht nicht zu veröffentlichen. Die Untersuchungen blieben bislang für die WM-Gastgeber Russland und Katar ohne Konsequenzen. Beide Ausrichter haben Verfehlungen stets bestritten. Garcia hatte alle WM-Bewerber untersucht und alle Wahlmänner, darunter das damalige deutsche Exko-Mitglied Franz Beckenbauer, zu den Vorgängen befragt. Eine Reaktion der FIFA auf die Veröffentlichung war am Montagabend angefragt.

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