Kommentar

Messi-Aus: Ein Märchen, sonst nichts

AZ-Sportchef Matthias Kerber über den Abschied von Messi beim FC Barcelona.
von  Matthias Kerber

A bisserl was von Hollywood-Kitsch hatte die Geschichte des Lionel Andrés Messi Cuccittini schon. Ein Junge, der unter Wachstumsstörungen leidet, wächst in Argentinien auf, die Eltern können die Behandlung nicht bezahlen, wandern nach Barcelona aus. Dort spielt La Pulga (Der Floh) mit 14 Jahren beim FC Barcelona vor. Der Trainer ist so begeistert, dass auf einer Serviette ein Vertrag unterschrieben wird und der Klub die Therapiekosten übernimmt.

Es folgt ein Märchen, das 21 Jahre dauert. Messi wird zum besten Spieler der Welt, führt Barça zu zehn Meisterschaften, vier Champions-League-Titeln. Doch seit dem 5. August ist klar: Die Wege trennen sich. Die Causa Messi zeigt, wie verkorkst das Geschäft Profifußball ist. Kicker-Verein-Beziehungen sind nicht für die Ewigkeit bestimmt, sind eher Scheinehen.

Kein Happy End für das Messi-Märchen

Das kolportierte Jahresgehalt von Messi von 140 Millionen ist obszön. Barcelona hat trotz hoher Schulden jahrein, jahraus Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgefeuert. Ein Business ohne jede Bodenhaftung, ohne Fußball-Romantik. Nicht mal die Messi-Geschichte konnte zu einem Happy-End gebracht werden.

Ein Spieler, ein Verein? Ein Märchen, sonst nichts.

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