Mertesacker und Hitzlsperger weisen Kritik zurück
Vor dem Testspiel gegen Südafrika haben sich DFB-Abwehrchef Per Mertesacker und Mittelfeldspieler Thomas Hitzlsperger gegen die aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Kritik an der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gewehrt.
«Ich habe manchmal das Gefühl, dass man heutzutage einfach nur funktionieren muss. Wenn nicht, wirst du kritisiert. Das ist schon eine enorme Erwartungshaltung», sagte Hitzlsperger in einem Interview der Zeitung «Die Welt». Mertesacker verwies in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» auf bislang 19 von 21 möglichen Punkten in der WM-Qualifikation. «Ich glaube, damit können wir zufrieden sein», sagte der Bremer.
Den Vorwurf fehlender Selbstkritik wies Mertesacker zurück. «Nein, wir sehen uns immer selbstkritisch. Aber manche urteilen über uns auch sehr emotional oder oberflächlich», sagte der 25-Jährige. Manche negativen Ergebnisse würden «einfach überbewertet».
Ergebnisse werden "überbewertet"
Hitzlsperger warnte vor Selbstüberschätzung und zu hohen Ansprüchen. «Dabei müssen wir Deutschen uns auch mal eingestehen, dass wir Schwächen haben. Wir sind nicht die Nummer eins in der Welt. Es gibt Mannschaften, die sind besser als wir. Und selbst die hatten oder haben mal eine Durststrecke», sagte der 27-Jährige. Es sei schwer, die im Fußball herrschende Schnelllebigkeit zu verstehen und zu akzeptieren. «Wenn du heute verlierst, ist von einer Katastrophe die Rede. Gewinnst du aber gleich danach, ist auf einmal alles wieder genial.»
Nach zuletzt mäßigen Auftritten bei der Asienreise zum Saisonabschluss in China (1:1) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (7:2) sowie im WM-Qualifikationsspiel im August in Aserbaidschan (2:0) hatte auch Bundestrainer Joachim Löw eine Leistungssteigerung für den Endspurt in der Ausscheidungsrunde für die WM 2010 gefordert.
Nach dem Test gegen Südafrika in Leverkusen tritt die DFB-Auswahl in den letzten drei Qualifikations-Partien an. Am 9. September geht es in Hannover gegen Aserbaidschan. Am 10. Oktober steht das Gipfeltreffen in Moskau gegen Russland und vier Tage später das Finale gegen Finnland in Hamburg auf dem Programm. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM. Der Gruppenzweite muss am 14. und 18. November die Relegation bestreiten. Deutschland führt die Gruppe 4 vor Russland an. (dpa)