Mertesacker „geschmeidig“ gegen Ronaldo

Der Arsenal-Profi ist trotz langer Pause wohl erste Wahl gegen Portugal – „Gab noch kein persönliches Gespräch mit Bundestrainer“
dapd |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Mertesacker: Der Arsenal-Profi ist trotz langer Pause wohl erste Wahl gegen Portugal
dpa Mertesacker: Der Arsenal-Profi ist trotz langer Pause wohl erste Wahl gegen Portugal

Der Arsenal-Profi ist trotz langer Pause wohl erste Wahl gegen Portugal – „Gab noch kein persönliches Gespräch mit Bundestrainer“

Danzig - Sein Bruder Timo hat sich mit ein paar Freunden schon auf den Weg gemacht. 1.170 Kilometer mit dem Wohnmobil von Pattensen bei Hannover in die Ukraine, genauer gesagt nach Lwiw. Die Reisegruppe will das EM-Auftaktspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal am Samstag live erleben - vor allem aber Per Mertesacker. „Von der Caravan-Tour habe ich schon gehört. Ich hoffe, dass sie gut über die Grenze kommen. Er hat mir schon angedeutet, dass man länger warten muss, wenn man noch keine Tickets hat“, sagte Mertesacker am Mittwoch auf der Pressekonferenz im DFB-Quartier im polnischen Danzig.

Die Ober-Fans von „Merte“ sind offensichtlich nicht nur sicher, dass sie noch Eintrittskarten bekommen, sondern auch, dass der in Hannover geborene Abwehrspieler gegen die Portugiesen mit Cristiano Ronaldo zum Anpfiff auf dem Platz steht. Er selbst ist sich damit noch nicht zu hundert Prozent sicher. „Es gab noch kein persönliches Gespräch mit dem Bundestrainer“, sagte der Innenverteidiger vom FC Arsenal.

Drei Monate ohne Wettkampfpraxis

Aber der 81-malige deutsche Nationalspieler rechnet wohl damit, dass er mit Bayern Münchens Holger Badstuber die zentralen Positionen in der Viererkette einnimmt. Zu viele Anzeichen sprechen dafür. Die Tatsache, dass er trotz einer dreimonatigen Verletzungs- und Wettkampfpause beide Testspiele gegen die Schweiz (3:5) und Israel (2:0) absolvierte, hat eine gewisse Aussagekraft mit Blick auf den Konkurrenzkampf mit Mats Hummels von Borussia Dortmund.

Im Februar hatte sich der 1,98 Meter große Profi beim Punktspiel in Sunderland eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen. Es folgte eine Operation, womit die Saison beendet war. Der Weg zurück war lang, als „Leidenszeit“ bezeichnet er die letzten Monate. „Ich habe in der Vorbereitung vom ersten Tag auf Sardinien an gemerkt, dass die Rehabilitation gut war. Ich habe von meinem Körper ein positives Feedback erhalten, als ich nach so langer Zeit wieder auf dem Platz gestanden habe“, sagte Mertesacker.

Natürlich lief noch nicht alles rund bei dem schlaksigen Abwehrspieler. Besonders gegen die Schweiz sah er wie seine Kollegen auch schlichtweg schlecht aus. Seine Bewegungen wirken im Vergleich zu denen anderer Verteidiger hölzern. Dessen ist er sich aber auch bewusst. Aber das Jahr bei Arsene Wenger, „einer Legende vom FC Arsenal“, hat ihn voran gebracht. „Er ist körperlich geschmeidiger geworden“, sagt Bundestrainer Joachim Löw. Er selbst ergänzt mit einem Schmunzeln, aber auch bestimmt: „Ich war schon immer beweglich, das hat nur keiner gesehen. Es ist aber auch schwierig bei meiner Körperlänge.“ Viel Arbeit mit den Physiotherapeuten und dem Yogalehrer haben ihn nun so fit gemacht, wie er sich selten fühlte.

Gesehen hat das wohl vor allem der Bundestrainer. Löw setzt im so wichtigen ersten Spiel gegen die Portugiesen auf die große Erfahrung von Mertesacker. 81 Länderspiele gegenüber den 14 von Hummels wiegen schwer, auch wenn der Konkurrent das Double gewonnen hat. Und natürlich auch die Auslandserfahrung mit einem Trainer wie Arsene Wenger. Möglicherweise hilft auch die Auseinandersetzung mit einem „anderen Spielstil“, wie es Mertesacker beschreibt, oder sogar die „neuen Sprachen“, die man aufnehmen muss. Und „Merte“ strahlt begleitend zu seiner Erfahrung die Souveränität aus, auch in kniffligen Situationen gegen die Brasilianer Europas „nicht in die Bredouille zu kommen“. Mertesacker kennt das Team und auch die Entwicklung seit der WM 2010. „Ich bin guter Dinge, dass wir eine gute Mannschaft haben werden“, sagte der Verteidiger.

Nun gilt es, für den Samstag die Konzentration aufzubauen, um auf den Punkt bereit zu sein. Das ist für Mertesacker normalerweise überhaupt kein Problem. Aber seinen Bruder hat er schon im Hinterkopf. „Ich versuche, mich dort aufs Sportliche zu konzentrieren. Um mir keine Sorgen machen zu müssen, gibt es wohl einen Anruf, dass sie in der Ukraine angekommen sind“, sagt er.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.