Medien: FIFA-Boss Infantino droht Suspendierung

Präsident Gianni Infantino droht angeblich eine provisorische Suspendierung: Die FIFA hat Medienberichte über angebliche gelöschte brisante Tonaufnahmen von der Council-Sitzung am 9. und 10. Mai in Mexiko-Stadt als falsch zurückgewiesen.  
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FIFA-Präsident Gianni Infantino.
dpa FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Präsident Gianni Infantino droht angeblich eine provisorische Suspendierung: Die FIFA hat Medienberichte über angebliche gelöschte brisante Tonaufnahmen von der Council-Sitzung am 9. und 10. Mai in Mexiko-Stadt als falsch zurückgewiesen.

Berlin - Dem Fußball-Weltverband FIFA droht womöglich das nächste Beben. Laut eines Berichts der "Welt am Sonntag" muss der erst vor drei Monaten gewählte Präsident Gianni Infantino eine provisorische Suspendierung von 90 Tagen durch die verbandseigene Ethikkommission fürchten.

Hintergrund sollen mehrere Anzeigen gegen Infantino bei der Ethikkommission sein. Nach Angaben des Blattes, das sich auf die Einsicht in einen "bislang geheimen internen Schriftverkehr" beruft, sollen auf Anweisung Infantinos Tonaufnahmen einer Sitzung des FIFA-Councils am 9. und 10. Mai in Mexiko-Stadt vernichtet worden sein.

Marco Villiger, Chef der FIFA-Rechtsabteilung, bestätige diese Forderung Infantinos demnach in einem der Schreiben. Die FIFA wies diese Darstellung zurück. In der erwähnten E-Mail sei es lediglich darum gegangen, eine falsch abgespeicherte Kopie von einem lokalen Laufwerk zu löschen. "Es ging aber nicht um das ordnungsgemäß archivierte Original-Audiofile", so eine FIFA-Sprecherin. Das Original sei wie üblich abgespeichert worden und existiere nach wie vor.

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Die untersuchende Kammer der FIFA-Ethikkommission stellte heraus, dass formal kein Verfahren gegen Infantino eröffnet sei. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Samstag von einem Komplott führender Funktionäre berichtet und vor allem Infantino scharf attackiert.

FIFA reagiert harsch auf FAZ-Bericht

Angeblich seien Kontrollgremien, die zu mehr Transparenz, besserer Verbandsführung und größerer Glaubwürdigkeit verhelfen sollten, geschwächt worden. FIFA-Chefaufseher Domenico Scala habe auch auf Betreiben Infantinos aus dem Amt gedrängt werden sollen.

Scala hatte unmittelbar nach dem FIFA-Kongress in Mexiko-Stadt seinen Rücktritt als Vorsitzender der Audit- und Compliance-Kommission erklärt. Auf dem Kongress hatte das FIFA-Council beschlossen, für ein Jahr selbst über die Mitglieder der teils komplett, teils zur Hälfte unabhängigen Kommissionen zu bestimmen - auch über die in der Ethik- sowie die in Scalas (Ex-)Kommission, die laut des Reformpakets alle FIFA-Prozesse von außen kontrolliert.

 

 

Die FIFA hatte ungewöhnlich harsch auf den FAZ-Bericht reagiert und diese auf das Schärfste zurückgewiesen. "Der FIFA-Präsident und der FIFA-Rat respektieren die Unabhängigkeit der Audit- und Compliance-Kommission und der Ethik-Kommission nicht nur, sondern unterstützen sie vollumfänglich. Jegliche gegenteilige Behauptung ist absurd", schrieb die FIFA.

Laut "Welt am Sonntag" wird Infantino auch Verschwendung von Verbandsgeldern durch die Nutzung von Privatjets bei Reisen in offizieller Mission in die WM-Ausrichterländer Russland (2018) und Katar (2022) vorgeworfen.

Zudem soll die neue Generalsekretärin Fatma Samoura von Infantino installiert worden sein, ohne dass sie den vorgeschriebenen Integritätscheck durch die Audit- und Compliance-Kommission passierte. Auch die Entlassung des Vize-Generalsekretärs Markus Kattner soll laut Welt am Sonntag einen faden Beigeschmack besitzen.

Denn: Der in Bayreuth geborene Kattner habe Scala Anfang Mai über diverse angebliche Ethik-Verstöße Infantinos informiert. Kattner wird vorgeworfen, seine "treuhänderische Verantwortung missbraucht" zu haben.

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