Marco Russ nach Krebserkrankung zurück

Sein Schicksal hatte den deutschen Fußball berührt: Marco Russ spielte in der Bundesliga-Relegation gegen Nürnberg, obwohl er wusste, dass er an Krebs erkrankt war. Mit blondierten Haaren und einem Lächeln ist er zurück auf dem Trainingsplatz.
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Marco Russ musste unter anderem zwei Chemobehandlungen über sich ergehen lassen. Seit einigen Wochen absolviert er wieder ein Aufbautraining.
dpa Marco Russ musste unter anderem zwei Chemobehandlungen über sich ergehen lassen. Seit einigen Wochen absolviert er wieder ein Aufbautraining.

Frankfurt/Main - Abwehrspieler Marco Russ ist nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung zurück im Mannschaftstraining bei Eintracht Frankfurt. Der 31-Jährige stand am Dienstag beim Vorbereitungsauftakt des Bundesligisten rund eineinhalb Stunden auf dem Platz und hatte noch etwas mit der Kondition zu kämpfen.

"Das ist natürlich schön, das freut mich", sagte Trainer Niko Kovac zum Comeback des Routiniers. "Man sieht, dass er noch ein bisschen pfeift, aber das ist normal nach dieser langen Zeit." Russ, der sich selbst nicht äußerte, fliegt an diesem Mittwoch auch mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi.

"Wir werden ihn ganz behutsam aufbauen. Wir werden Marco nicht verheizen", versprach Kovac. Der Innenverteidiger hatte im Mai 2016 vor dem ersten Relegationsspiel gegen den 1. FC Nürnberg seine Tumorerkrankung öffentlich gemacht, aber dennoch gespielt. Die Partie geriet dann zu einem Drama für den früheren Wolfsburger: Er erzielte ein Eigentor zum 0:1 und war wegen der zehnten Gelben Karte auch noch für das Rückspiel gesperrt.

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Als die Eintracht in Nürnberg dann die Rettung feierte, lag Russ nach seiner Operation im Krankenhaus. Er musste unter anderem zwei Chemobehandlungen über sich ergehen lassen. Seit einigen Wochen absolviert er wieder ein Aufbautraining. "Es läuft immer besser. Die erste Woche war, ich will nicht sagen katastrophal, aber mir fielen die leichtesten Übungen schwer", sagte Russ kurz nach Weihnachten in einem "Kicker"-Interview.

Er hatte sich erstmals im Sommer, sichtlich verändert von der Krankheit und gezeichnet von den Behandlungen, wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Danach verschwand er aber lange aus dem Blickfeld. "Während der ersten Chemo war ich überrascht, dass es mir ziemlich gut ging. Die zweite Chemo war dann echt hart", berichtete er. "Ich habe die ganze Woche gelegen, hatte keine Appetit, keinen Geschmack, ich habe nichts gegessen und nichts getrunken."

Die Ärzte hätten ihm von Anfang an gesagt, dass die Heilungschancen bei über 90 Prozent lägen. "Ich freue mich auf das Jahr 2017. Schlechter als 2016 kann es nicht werden", sagte er dem "Kicker".

Eintracht sortiert Quartett aus

Bei Eintracht Frankfurt können sich die Profis Johannes Flum, Slobodan Medojevic, Joel Gerezgiher und Enis Bunjaki einen neuen Verein suchen. Das Quartett fliegt an diesem Mittwoch nicht mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi.

"Das ist natürlich nicht ganz einfach", sagte Trainer Niko Kovac beim Trainingsauftakt des Fußball-Bundesligisten am Dienstag zu der Entscheidung. "Aber es wurde ihnen schon vorher kommuniziert. Leider muss ich diesen Part auch übernehmen."

Flum war 2013 vom SC Freiburg gekommen, sein Mittelfeld-Kollege Gerezgiher 2014 aus dem eigenen Leistungszentrum. Der Deutsch-Eritreer war zwischendurch an den FSV Frankfurt ausgeliehen. Angreifer Bunjaki stammt ebenfalls aus der eigenen Jugend. Medojevic war 2014 vom VfL Wolfsburg an den Main gewechselt.

Beim ersten Training waren hingegen die Neuzugänge Max Besuschkow vom VfB Stuttgart und der Ecuadorianer Andersson Ordonez dabei.

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