Manipulationsskandal erschüttert Österreich
Der österreichische Fußball wird von einem Manipulationsskandal erschüttert: Erstligaprofi Dominique Taboga soll sogar mit Waffengewalt bedroht worden sein. Der Abwehrspieler des SV Grödig erstattete Anzeige, am Dienstag wurden bereits drei Personen festgenommen.
Berlin - "Darunter befindet sich ein ehemaliger Fußballspieler der Ersten Liga", sagte der Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft, Marcus Neher der APA zu den Verdächtigen. Laut krone.at soll es sich um einen ehemaligen Nationalspieler des Landes handeln.
Laut einem Bericht von krone.at soll er erpresst worden sein, Spiele zu manipulieren und laufend Geldbeträge an die Erpresser zu zahlen. "Andernfalls hätte das "schwere Folgen" für ihn und seine Familie. Und seine Karriere würde ein "jähes Ende" finden", zitierte krone.at am Dienstag aus einem internen Polizeibericht. Tabogo soll nach eigenen Angaben bereits 87 000 Euro an die mutmaßlichen Erspresser bezahlt haben.
Bei der Übergabe von weiteren 3000 Euro schnappte eine Spezialeinheit zu. Auch Taboga wurde am Dienstag weiter vernommen, aber nur als Opfer. Der 31-Jährige hatte am Tag zuvor seinen Verein über die angebliche Erpressung informiert und bei der zuständigen Polizei in Salzburg Selbstanzeige erstattet. Von seinem Verein wurde er zunächst freigestellt.
"Wir sind schockiert", sagte Grödigs Manager Christian Haas der APA. Man habe am Montag ein Gespräch mit Taboga geführt. "Er hat uns erklärt, dass er erpresst wird wegen Spielmanipulationen." Beim Sender Sky Sport News HD betonte der Vereins-Manager: "Mir fällt keine Szene ein, bei der man sich vorstellen kann, dass da eine Manipulation vorlag."
Es werde ein Ermittlungsverfahren wegen Erpressung durchgeführt, erklärte unterdessen Staatsanwaltschafts-Sprecher Neher. Die Verdächtigen seien derzeit in polizeilicher Verwahrungshaft und noch nicht in die Justizanstalt Salzburg überstellt worden. Die Vernehmungen seien nicht abgeschlossen.
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