Manchester gegen Gladbach: So geht es am Mittwoch weiter
Manchester - Blitze zuckten im peitschenden Regen über Manchester, der Donner krachte am nachtschwarzen Himmel, zum Etihad Stadium ließ sich nur noch waten. Um 20.30 Uhr bekam Borussia Mönchengladbach Gewissheit: Das erste Champions-League-Spiel des Fußball-Bundesligisten bei Manchester City ist am Dienstagabend aufgrund der Gefährdung der anreisenden Zuschauer abgesagt worden. Das Spiel wird gegen den Willen der Borussia am Mittwoch erst um 20.45 Uhr deutscher Zeit nachgeholt.
Die Situation entwickelte sich unerwartet. Doch nach der Absage und Vertagung des Spiels ergaben sich Detailfragen. Borussia-Sportdirektor Max Eberl etwa wunderte sich, warum seine Delegation bei der UEFA mit ihren Vorschlägen zur Neuansetzung keinen Erfolg hatte.
Wie fiel die Entscheidung über die Neuansetzung der Partie?
Zunächst einmal zwischen den Clubs. Die UEFA-Regularien schreiben vor, dass in derartigen Fällen die Spielpartner binnen zwei Stunden regeln, wie die weitere Vorgehensweise sein soll. Gelingt keine Einigung, schreitet die UEFA ein und entscheidet selbst. In Manchester dauerte das am Dienstagabend insgesamt zweieinhalb Stunden.
Wie reagierte die Borussia darauf, dass sie mit ihren Vorschlägen zur Neuansetzung nicht erfolgreich war?
"Das müssen wir sportlich nehmen und einfach Spaß haben auf dem Platz." Mit diesem Satz machte Sportdirektor Max Eberl klar, dass die Gladbacher wenig Möglichkeiten hatten sich durchzusetzen. Sie wollten gegen das Pep-Guardiola-Team am Mittwoch um 18.00 Uhr Ortszeit spielen - dann wären die ohnehin erschwerte Rückreise und die Vorbereitungspläne auf das Bundesligamatch am Samstag gegen Bremen noch einigermaßen normal verlaufen.
Warum konnten sich die Gladbacher Verantwortlichen mit ihrem Ansinnen nicht durchsetzen?
Auch hierzu machte Eberl seine Auffassung deutlich: "Sicherheit steht über allem", sagte er zur Einstellung der UEFA. Weil ManCity augenscheinlich geltend machte, dass bei einer kleineren Zeitspanne einige Sicherheitsvorkehrungen - etwa wegen der Frage: Bekommt man auf die Schnelle genügend Personal? - nicht ausreichend erfüllt gewesen wären, blieben die Borussia-Einlassungen letzten Endes erfolglos.
Wie plante die Borussia um, nachdem die Partie auf Mittwochabend zu den üblichen Champions-League-Zeiten verlegt wurde?
Für die Mannschaft sollte eine kleine Chartermaschine geordert werden, die das Team erst am Donnerstagvormittag nach Deutschland bringt. Das Ziel: vernünftig ausschlafen und nicht völlig übermüdet und kaputt direkt in der Nacht zurückreisen. Der größere Teil der Borussia-Delegation inklusive der VIP-Gäste und Sponsorenvertreter hingegen sollte ganz schnell nach der Partie gen Deutschland fliegen - aber wegen des Nachtlandeverbots nicht in Düsseldorf, sondern in Köln ankommen. Ein organisatorischer Kraftakt.
Und die Fans der Gladbacher?
Für die ist es "bitter", wie Borussia-Profi Oscar Wendt sagte. Die meisten Anhänger hatten ihren Trip nach Manchester so geplant, dass sie ohne großen Zeitpuffer an- und abreisen. Wahrscheinlich wird es nicht vielen gelingen, ihren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern. Wer konnte, bemühte sich kurzfristig um andere Flugmöglichkeiten oder eine Verlängerung des Hotelaufenthalts.