Lothar und seine Liliana: "Wir heiraten ein zweites Mal"

In Las Vegas fand die erste, geheime Trauung statt. Nun will DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (150 Länderspiele) seine Frau Liliana im Sommer noch einmal in Deutschland heiraten. Das verrät Matthäus, derzeit Trainer beim israelischen Erstligisten Maccabi Netanya im AZ-Interview - und warum das Paar trotz des Gaza-Konflikts nicht an eine Flucht aus Israel denkt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Lothar Matthäus und sein persönlichen Jungbrunnen Lilly
Rauchensteiner/Augenklick Lothar Matthäus und sein persönlichen Jungbrunnen Lilly

In Las Vegas fand die erste, geheime Trauung statt. Nun will DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (150 Länderspiele) seine Frau Liliana im Sommer noch einmal in Deutschland heiraten. Das verrät Matthäus, derzeit Trainer beim israelischen Erstligisten Maccabi Netanya im AZ-Interview - und warum das Paar trotz des Gaza-Konflikts nicht an eine Flucht aus Israel denkt.

AZ: Herr Matthäus, Sie leben in Israel, trainieren dort den Erstligisten Maccabi Netanya. Von Normalität kann man in dieser Region nicht sprechen – aber hat sich die Lage nach der Waffenruhe im Gazastreifen mittlerweile etwas beruhigt?

LOTHAR MATTHÄUS: Die Menschen hier gehen mit einem Krieg wie im Gazastreifen um als wäre es beinahe Normalität. So traurig das ist, so gut ist es aber auch.

Netanya liegt an der Mittelmeerküste etwa 120 km nördlich des Gazastreifens – was haben Sie dennoch vom Krieg mitbekommen?

Wir hatten einen ganz normalen Tagesablauf, ich habe jeden Tag meine Mannschaft trainiert. Alles war ruhig.

Wie bitte? Ab dem zweiten Januar-Wochenende hatte der Fußballverband alle Spiele der „Ligat Ha'al“ ausgesetzt.

Wir hier im Norden sind nicht unmittelbar betroffen. Wir sind sicher. Allerdings ist es so, dass in meiner Mannschaft drei, vier Spieler ständig auf Abruf in Einsatzbereitschaft für die Armee stehen. Sie könnten täglich einen Anruf bekommen. Andere haben Verwandte oder Freunde bei der Armee – ist doch klar, dass sie nicht völlig frei im Kopf sind. Aber nochmal: Man geht hier anders damit um, als man sich das in Europa, in Deutschland vorstellt.

Was ist mit Ihnen und Ihrer Frau Liliana? Hatten Sie keine Bedenken, nach dem Weihnachtsurlaub ausgerechnet zur Zeit des Gaza-Krieges nach Israel zurückzukehren?

Nein. Auch wenn es wohl jeder verstanden hätte, wenn wir gesagt hätten, wir fahren erstmal noch ein wenig Ski und warten ab. Aber wir fühlen uns absolut sicher, es gab zu keiner Sekunde den Gedanken aufzugeben oder gar die Flucht zu ergreifen.

Ihr Klubchef Daniel Jammer hat Ihnen zugesichert, sollte der Moment kommen, an dem Sie und Ihre Frau sich nicht mehr wohlfühlen, freigestellt zu werden.

So ist es. Sollten wir wirklich in Gefahr sein, werden wir das Land verlassen. Wenn Liliana damit ein Problem gehabt hätte, wären wir gegangen.

Sie haben im Januar in Las Vegas geheiratet.

Wir wollten es geheim halten, als Zeichen allein für uns. Aber es ist nicht ganz gelungen. Daher heiraten wir im Sommer ein zweites Mal, dann in Deutschland. Wir wollen etwas Größeres machen, mit den Familien und Freunden. Meine Frau möchte in der Kirche heiraten, ganz klassisch in einem weißen Kleid.

Sie leben in einem 200-Quadratmeter-Apartment im Diplomaten-Viertel Herzliya-Pituach. Was macht Ihre Frau?

Sie hat an der englischsprachigen Universität von Tel Aviv das Studium der Kommunikations-Wissenschaft begonnen, modelt nebenbei – sie ist gut beschäftigt.

Sie mit Ihrem Verein Maccabi Netanya auch, Sie liegen nur einen Punkt hinter Tabellenführer Maccabi Haifa.

Wir haben den Traum, Meister zu werden – und das als krasser Außenseiter, was das Budget und die Infrastruktur des Vereins betrifft.

Sie haben einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Wie lange bleiben Sie?

Wir fühlen uns wohl, ich kann auch mal einen Tag mehr frei machen, wenn ich das wünsche. Eines ist aber auch klar: Die israelische Liga ist nicht meine Kragenweite. Wenn ein renommierter europäischer Klub anfragt, müssen wir reden. Das ist mit Klubchef Jammer vereinbart. Momentan gibt es aber kein Angebot.

Interview: Patrick Strasser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.