Lorant: „Ein unglaublicher Mist!“
Absage aus Linz wegen Alkoholproblem? In der AZ wehrt sich Ex-Löwe Werner Lorant vehement.
MÜNCHEN Optimistisch hatte er geklungen und sich schon auf seine neue Aufgabe, die 13. in den letzten acht Jahren, gefreut. Diesmal in Österreich. Der Linzer ASK, hatte Werner Lorant gesagt, sei ein „schlafender Riese“. Wecken wollte ihn der frühere Löwen-Coach als Cheftrainer. Doch: Aus der Traum. Denn Lorant (60) ist aus dem Rennen. Klaus Lindenberger, der Sportdirektor des LASK, sagte der Zeitung „Österreich“ am Samstag: „Herr Lorant ist kein Thema mehr.“
Eine Begründung für die Kehrtwende liefert „Österreich“ auch: Lorant habe ein Alkoholproblem! Üble Gerüchte, gegen die sich Lorant zur Wehr setzt. Zur Untermauerung der Behauptung, gegen die Lorant vorgehen will, druckte „Österreich“ ein Zitat von Barnabas Antal, dem Miteigentümer des slowakischen Erstliga-Klubs Dunjaska Streda, ab. Dort war Lorant im April nach nur acht Monaten entlassen worden. „Er war ständig betrunken“, so Antal, „egal, ob vor Spielen oder in Trainingslagern. Er ist ein Mensch ohne Intelligenz.“
Ehrverletzende Vorwürfe – und Grund genug, beim ehemaligen 1860-Coach, der von Dunjaska Streda im April nach nur acht Monaten entlassen worden war, nachzufragen. Die AZ erreichte Lorant am Handy – und im Interview wehrt er sich vehement!
AZ: Herr Lorant, es hat also nicht geklappt mit dem Trainerjob beim LASK...
WERNER LORANT: Davon weiß ich noch nichts!
Die Zeitung „Österreich“ zitiert aber den Linzer Sportdirektor Lindenberger mit den Worten...
Ja, ja, aber das hätte er mir dann schon lieber selbst sagen sollen. Das ist doch eine Frage des Anstands.
Sie hatten zuvor Gespräche mit Lindenberger geführt?
Nein, mit dem Herrn Lindenberger habe ich nichts zu tun. Meine Vorstellungen und Pläne habe ich nur Herrn Reichl (LASK-Präsident Peter-Michael Reichl, d. Red.) unterbreitet – und er wollte sich übers Wochenende Gedanken machen und sich entscheiden. Aber wenn’s nicht so kommt? Da habe ich ich kein Problem damit.
Angeblich haben Sie aber ein ganz anderes Problem. Kennen Sie Herrn Barnabas Antal?
Selbstverständlich! Den Mann kenne ich, den Vizepräsidenten von Streda.
Genau. Der behauptet...
(wird laut) Ich weiß, was der für einen Mist behauptet. Und das ist ein unglaublicher Mist! Der soll aufhören, so einen Unfug zu behaupten! Das kann ja wohl nicht angehen! Wenn er es wagt, so etwas noch einmal zu sagen, dann werde ich zum Anwalt gehen.
Sie wollen gegen den Mann klagen?
Wenn er das nicht bleiben lässt, auf jeden Fall. Ich habe schon mit dem Präsidenten (dem Iraner Khasahyar Mohseni, d. Red.) telefoniert, dass er mit ihm spricht und ihm das mitteilt. Aber der Präsident ist leider gerade im Iran. Aber nächste Woche ist er zurück – und dann wird er das tun.
Seinem Vizepräsidenten verbieten, zu behaupten, dass Sie „ständig betrunken“ seien?
Genau! Und wenn der Herr Antal das nochmal behauptet, dann werde ich mal erzählen, was in diesem Klub wirklich los war. Aber nur dann! Denn es ist nicht meine Art, über Ex-Klubs herzuziehen.
Interview: Jochen Schlosser
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