Löws Knigge fürs soziale Netzwerk

Der Bundestrainer vertraut zum Auftakt des EM-Jahres der Stärke seines Teams. Und für die Risiken beim Twittern gibt es jetzt Regeln
Patrick Strasser |
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Auch wenn Lahm und Schweinsteiger ausfallen: Der Bundestrainer vertraut zum Auftakt des EM-Jahres der Stärke seines Teams. Und für die Risiken beim Twittern gibt es jetzt Regeln

Bremen - Die DFB-Generation 2012, eine Smartphone-Generation. Und so schickt man den Beweis einer Verletzung schon mal per Handy-Foto an den Bundestrainer. Als Joachim Löw am Montag die Aufnahme des Dortmunders Sven Bender, der im Spiel gegen Hannover (3:1) Prellungen an Nase und Augapfel erlitten hatte, sah, konnte er die Absage für das Testländerspiel gegen Frankreich am Mittwoch in Bremen nachvollziehen (20.45 Uhr, ZDF live).

Neben Bender, dessen Familie durch Bruder Lars von Bayer Leverkusen vertreten wird, musste auch Bayern-Kapitän Philipp Lahm wegen einer Schleimbeutelentzündung im Knie absagen. Für Bundestrainer Joachim Löw kein Grund zur Panik; auf Nachnominierungen verzichtete er. Und das, obwohl mit Per Mertesacker, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski drei Stammkräfte und mit Mario Götze eine Offensivkraft ausfallen.

Das Frankreich-Länderspiel ist der letzte Test für Löw, bevor es Mitte März in die beiden Trainingslager vor der EM in Polen/Ukraine geht. Einspielen? Den Ernstfall für die Gruppenspiele gegen Portugal, Holland und Dänemark testen? Keine Chance. Seit dem 3:0 von Hamburg gegen Holland im November sind fast dreieinhalb Monate vergangen. Für Löw kein Problem. „Wir haben zehn Siege in zehn Spielen in der Qualifikation erzielt, das gibt uns ein gutes Gefühl für unsere Leistungsstärke", sagte der Bundestrainer am Montag in Bremen.

„Die Mannschaft ist nicht mehr von einem Ergebnis abhängig”, meinte Löw, „daran müssen wir uns nicht mehr messen lassen. Was die Entwicklung verdeutlicht, die das DFB-Team in den vergangenen Jahren genommen hat. Man hat sich stabilisiert, etabliert. Und aufhorchen lassen durch die Testspiele 2011 gegen Brasilien (3:2), Uruguay (2:1), Italien (1:1) und eben Holland (3:0). Da kann kommen, wer wolle. Als es im Vorfeld der WM 2006 ein 1:4 bei einem Test in Italien setzte, sei der Aufschrei noch groß gewesen, so Löw. Und nun? „Auch bei einer Niederlage gegen Frankreich werden wir nicht alles in Frage stellen."

Sein Netzwerk an Spielern macht ihn so sicher. Selten hatte ein Bundestrainer eine größere Auswahl, selten so wenige Bauchschmerzen, wenn Akteure ausfallen. Schweinsteiger wird von Kroos ersetzt, Podolski von Reus oder Schürrle und Mertesacker von Hummels oder Boateng. Die DFB-Elf 2012 - mit Netz und doppeltem Boden.

Während der Tage in Bremen bekommen die Spieler Richtlinien, wie sie mit Social-Media-Tools wie Facebook oder Twitter umzugehen haben während des Turniers – damit nicht wie zuletzt beim FC Bayern (Breno, Tymotschschuk) eine Risiko im Umgang mit den neuen Medien entsteht. Der Knigge besagt: Nutzung ja, aber dosiert und ohne Interna wie Verletzungen oder Aufstellungen vorschnell und ohne Rücksprac he zu kommunizieren. „Es ist wichtig, einen Spagat zu schaffen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff, „wir können uns nicht komplett verschließen und den Umgang mit sozialen Netzwerken verbieten."

Die Trainingseinheit am Montagnachmittag im Weserstadion wurde übrigens abgesagt, stattdessen fand eine Regenerationseinheit im Hotel statt. Die Nachricht kam vom DFB – per SMS.

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