Löw über Kruse: "Vielleicht lernt er ja was"

Nachdem Max Kruse gestern nicht öffentlich trainiert hat, ist er heute wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der Verein will Kruse bei der Bewältigung seiner Probleme helfen.
von  sid
Max Kruse ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Max Kruse ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. © dpa

Wolfsburg/Berlin - Max Kruse darf trotz seines Rauswurfs aus dem Nationalmannschaftskader für die Partien gegen England und Italien auf eine Teilnahme an der EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) hoffen.

"Ich war der Meinung, dass er einen Denkzettel braucht. Es war jetzt aber für die beiden Spiele, es soll nicht gleichbedeutend sein mit dem Aus für die EM", sagte Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch: "Vielleicht lernt er ja was aus dieser Lektion."

 

Kein Verlgleich zwischen Kruse und Reus

 

Kruse war aus disziplinarischen Gründen nach der Nominierung aus dem Kader gestrichen worden. "Ich werde weiterhin beobachten, was auf und neben dem Platz passiert, wie bei allen anderen auch. Im Moment war es so, dass ich das nicht akzeptieren kann", erklärte Löw weiter. Er habe ihm in einem Gespräch nahegelegt, über seine professionelle Einstellung nachzudenken, wenn danach wieder etwas passiere, sei das nicht akzeptabel.

Manager Oliver Bierhoff verteidigte die Maßnahme zum Beispiel im Vergleich zum Fall von Marco Reus, der wegen Fahrens ohne Führerschein nicht vom DFB bestraft wurde. "Man kann das nicht alles in einen Topf schmeißen. Bei Kruse ging es auch um professionelles Verhalten. Da ist etwas anderes, als wenn man einen Fehler macht, die junge Spieler immer wieder machen. Marco Reus hat einen Fehler gemacht, aber er hat sich nicht unprofessionell im sportlichen Sinne verhalten."

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Unterdessen ist Max Kruse in Wolfsburg wieder ins Training eingestiegen, nachdem er wegen des großen Medienrummels am Dienstag nur ein individuelles Training absolviert. "Wir sehen ja, was hier los ist. Das muss er heute nicht durchmachen", hatte Trainer Dieter Hecking erklärt.

 

Vorkommnisse können nicht gesteuert werden

 

Am Dienstagabend hatte der VFL seinen Spieler ausdrücklich gestützt, aber nach mehreren Vorfällen im privaten Bereich eine "sofortige Veränderung seiner Lebensweise" gefordert. Kruse habe sich inzwischen für die Vorkommnisse entschuldigt.

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"Wir haben bei der Aufarbeitung der aktuellen Entwicklung den Eindruck gewonnen, dass Max Kruse jetzt dringend unsere Hilfe benötigt. Offenbar holen ihn derzeit Vorkommnisse und Probleme - auch aus seiner Vergangenheit - ein, die weder er noch wir steuern können", hatte VfL-Manager Klaus Allofs erklärt.

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