Löw: "Im nächsten Jahr schlagen wir wieder zurück"

Bundestrainer Joachim Löw nahm zum enttäuschenden 1:1 von Weltmeister Deutschland in der EM-Qualifikation gegen Irland am Dienstagabend Stellung. "Natürlich extrem ärgerlich"
dpa |
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Das Last-Minute-Remis nagte am Bundestrainer: Jochaim Löw.
GES/Augenklick Das Last-Minute-Remis nagte am Bundestrainer: Jochaim Löw.

Gelsenkirchen - In letzter Sekunde gelang Irland der Ausgleich, nachdem die DFB-Elf lange gegen das irische Bollwerk anrennen musste und durch Toni Kroos in Führung ging. Darüber kann sich auch Bundestrainer Jogi Löw nicht freuen. Das Interview im Wortlaut:

Lesen Sie hier: Pressestimmen: Last-Minute-Schock

Wie kommentieren Sie das Unentschieden?

Das ist für uns natürlich extrem ärgerlich, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben und mit einer Torchance von Irland den Ausgleich hinnehmen mussten. Das haben wir uns aber auch selbst zuzuschreiben, weil wir in den letzten fünf, sechs Minuten das Spiel nicht mehr unter Kontrolle hatten. Wir haben einige Bälle leichtfertig verloren, Fehler gemacht, zu häufig zu Manuel Neuer zurückgespielt, zu viel lange Bälle gespielt, die dann zurückkamen. Trotz der 1:0-Führung hatten wir eine gewisse Nervosität, haben einiges zugelassen.

Nach den Ergebnissen der neuen Saison: Ist der Druck als Weltmeister mit dafür verantwortlich?

Den Druck haben wir immer gehabt, ob als Weltmeister oder vorher. Das hat sich nicht entscheidend verändert. Beim Turnier haben wir noch viel mehr unter Druck gestanden als in der Qualifikation.

Wie haben Sie das späte Gegentor gesehen?

Die Innenverteidiger haben ein gutes Spiel gemacht, auch Mats Hummels, der später in die Vorbereitung eingestiegen ist und verletzt war. Es gab schon einige Spiele vor und während der WM, da hat manchmal die Zuordnung im eigenen Sechzehner gefehlt. Da musst du nicht ballorientiert verteidigen, sondern Mann gegen Mann. Es ist immer schwierig, solche Flanken zu verhindern, aber wir hätten sie verhindern können. Und dann haben wir den Torschützen für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Auge verloren. Das gibt es.

Selbst hat die Mannschaft nur einmal getroffen, wieder hat die letzte Konsequenz gefehlt. Müssen sie da auch über personelle Konsequenzen in der Spitze nachdenken?

In den letzten beiden Spielen war es das Problem. In der ersten Halbzeit hat die Breite und Tiefe in unserem Spiel gefehlt. Deshalb hatte es Irland nicht so schwer, zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit war es besser gegen wahnsinnig defensive Iren. Wir hatten ein paar weniger Chancen als gegen Polen, hätten aber das zweite und dritte Tor erzielen können. Personell sehe ich keine Veranlassung, etwas zu machen.

Weshalb nicht?

Wir kennen unsere Spieler, wissen um ihre Qualitäten. Das war alles nicht völlig unerwartet. Bei einigen fehlte in manchen Momenten die geistige Frische. Wir haben noch nicht das Tempo und die Präzision, das hatte ich fast erwartet. Man kann auch nicht erwarten, dass jeder nach dieser WM im Vollbesitz der geistigen und körperlichen Kräfte ist.

Fehlen derzeit die Führungstypen wie Schweinsteiger?

Natürlich, Khedira, Schweinsteiger, Lahm haben ganz junge Spielern Halt gegeben in schwierigen Momenten, auf und neben dem Platz. Die Typen sind im Moment nicht da. Trotzdem habe ich beobachtet, dass Neuer, Kroos, Hummels, Müller und Boateng mehr in die Verantwortung gehen. Das ist ein Prozess. Wenn Khedira, Schweinsteiger, Özil und Reus zurückkommen, sind wir in der Breite besser besetzt und können auf verschiedene Situationen besser reagieren.

Was sagen Sie zur Leistung von Lukas Podolski?

Man spürt, er hat seit einigen Wochen noch keine Spielpraxis. Phasenweise hat er für Betrieb gesorgt. Aber für eine längere Zeit, für 90 Minuten fehlt ihm noch die Kraft.

Was haben die beiden sieglosen Spiele für Auswirkungen auf die laufende Qualifikation? Sie werden im kommenden Jahr nicht die Gejagten, sondern die Jäger sein. Antwort: Wir hätten uns das auch anders vorgestellt, dass wir mit mehr Punkten aus den Oktober-Spielen kommen. Gegen Gibraltar werden wir gewinnen. Wir werden uns sammeln, alle Kräfte bündeln. Einige Spieler kommen zurück. Im nächsten Jahr schlagen wir wieder zurück.

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