Löw bei Asienreise in Not - Chance für Huth & Co.

Joachim Löw gerät bei der Asienreise der Fußball-Nationalmannschaft in die befürchteten Personalnöte. Die Sichtung zum Saison-Abschluss für den vom Bundestrainer mit «nicht mehr als 30 Spielern» geplanten Perspektivkader für die WM 2010 wird zunehmend kompliziert.
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Durch das Pokal-Finale fällt Leverkusens Rene Adler für die Asienreise des DFB-Teams aus.
dpa Durch das Pokal-Finale fällt Leverkusens Rene Adler für die Asienreise des DFB-Teams aus.

Joachim Löw gerät bei der Asienreise der Fußball-Nationalmannschaft in die befürchteten Personalnöte. Die Sichtung zum Saison-Abschluss für den vom Bundestrainer mit «nicht mehr als 30 Spielern» geplanten Perspektivkader für die WM 2010 wird zunehmend kompliziert.

Löw muss bei dem am 26. Mai beginnenden Fernost-Trip mit Länderspielen in China (29. Mai) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (2. Juni) nach Kapitän Michael Ballack nun auch definitiv auf die Fußball-Nationalspieler von Bayer Leverkusen verzichten, nachdem Torhüter René Adler & Co. mit dem 4:1-Sieg n.V. gegen den Zweitligisten FSV Mainz ins DFB-Pokal-Finale stürmten.

Am 30. Mai trifft Bayer mit den aktuellen Auswahlakteuren Adler, Simon Rolfes, Patrick Helmes und Stefan Kießling in Berlin auf Werder Bremen oder den Hamburger SV. Auch die Nationalspieler von Werder (Wiese, Mertesacker, Frings, Fritz, Özil) oder des HSV (Trochowski, Jansen) werden in Asien fehlen. Kapitän Ballack steht mit dem FC Chelsea am 30. Mai im englischen Pokalfinale gegen den FC Everton.

Erschwerend kommt hinzu, dass Löw U 21-Nationaltrainer Horst Hrubesch versprochen hat, Nationalteam-Kandidaten wie Manuel Neuer (Schalke), Marko Marin, Alexander Baumjohann (beide Gladbach), Andreas Beck (Hoffenheim), Serdar Tasci, Sami Khedira (beide Stuttgart) oder Özil für die Junioren-Europameisterschaft (15. bis 29. Juni) abzustellen. «Dieses Turnier genießt bei uns eine höhere Priorität als die Asienreise der Nationalmannschaft», betonte Löw. Auch ein Comeback von Christoph Metzelder kommt nicht in Frage, da für den nach der EM nicht mehr eingesetzten Innenverteidiger die Saison mit Real Madrid in Spanien erst Ende Mai endet.

Die Ausfallliste wird am Ende zweistellig sein, zumal Löw auch noch abwarten muss, ob womöglich Torhüter Robert Enke mit Hannover 96 in die wieder eingeführte Relegation zwischen dem Bundesliga-16. und dem Zweitliga-Dritten am 29. Mai und 1. Juni muss. Ungewiss ist außerdem, ob Bayern-Stürmer Miroslav Klose und Hertha-Kapitän Arne Friedrich nach Operationen fit werden und zur Verfügung stehen.

Löw will das Beste aus der schon jetzt misslichen Lage machen. «Für uns ist das eine Möglichkeit, nochmals einige nachrückende Spieler zu sehen», kündigte er an. Bei den Länderspielen am 29. Mai in Shanghai gegen China und am 3. Juni in Dubai gegen die Emirate könnten Akteure wie Robert Huth (Middlesbrough) oder Jermaine Jones (Schalke) eine neue Chance erhalten. England-Legionär Huth hatte Löw bereits nach dem 2:0-Sieg Anfang des Monats in Wales namentlich als «Kandidaten für die Asienreise» bezeichnet. Der Bundestrainer könnte aber auch Neulinge wie Mittelfeldspieler Christian Gentner, der beim Bundesliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg für Furore sorgt, testen.

Positiv aus Sicht von Löw ist, dass Bayern München nach dem K.o. gegen den FC Barcelona nicht mehr das Champions-League-Finale am 27. Mai in Rom erreichen kann. So stehen wenigstens die erfahrenen Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und womöglich Klose neben den Stuttgartern Thomas Hitzlsperger und Mario Gomez als Rückgrat des Asien-Kaders zur Verfügung.

Nach den Partien in Fernost will Löw eine knallharte Bilanz der Nach-EM-Saison mit Blickrichtung Südafrika 2010 ziehen. «Im Gegensatz zur vergangenen EM, vor der wir lange einen erweiterten Kader hatten, plane ich in Richtung WM ein bisschen anders. Mit Beginn der neuen Saison wird es einen relativ knappen Kader geben», sagte Löw und nannte 30 Akteure als Zielgröße. «Diese Spieler sind dann gesetzt. Sie werden wir intensiv beobachten, begleiten und versuchen, sie noch besser zu machen.»

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