Lionel Messi: Mega-Talent, kein Glamour
Lionel Messi (27) misst nicht mal 1,70 Meter, der Argentinier gehört aber zu den größten Fußballern der Welt. Am Sonntag will er seine Karriere im Finale gegen Deutschland mit dem Weltmeistertitel krönen. Aber auch ohne diesen wird der Superstar im Moment gebührend gefeiert - und zwar mit einem Film. Der spanische Regisseur Álex de la Iglesia erzählt in "Messi" die Geschichte des Fußballers: Der Streifen soll aber kein reiner Dokumentarfilm sein, auch dramatische Filmszenen sind eingeflochten. Einen ersten Trailer gibt es schon zu besichtigen.
Messis geringe Größe war der Grund, warum es den im argentinischen Rosario geborenen Fußballer nach Europa verschlug. Er litt an einer Hormonstörung, die sein Wachstum beeinträchtigte. Weil er zu klein und die Behandlung zu teuer war, hatte Messi es in seiner Heimat schwer, eine Fußballer-Karriere einzuschlagen. Seine Eltern, ein Fabrikarbeiter und eine Putzfrau, wandten sich schließlich an den FC Barcelona, wo er bei einem Probetraining angeblich so sehr überzeugte, dass er sofort einen Vertrag auf einer Serviette bekam. Seit er 13 Jahre alt ist spielt "Der Floh", so sein Spitzname, bereits bei den Katalanen. Gewonnen hat er mit dem Klub bisher unter anderem sechs spanische Meisterschaften und dreimal den Champions-League-Titel. Viermal wurde er zum Weltfußballer des Jahres gewählt.
Das wird natürlich auch ordentlich entlohnt: Messi soll mit seinem Barcelona-Gehalt und Werbeverträgen auf rund 48 Millionen Dollar im Jahr kommen, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Davon hat er sich angeblich einen Maserati im Wert von 240.000 Dollar gegönnt. Ansonsten ist von Glamour und Luxusleben à la Cristiano Ronaldo oder David Beckham nicht viel zu sehen: Seine engsten Familienmitglieder sollen mit ihm in einem Wohngebiet außerhalb Barcelonas leben. Freundin Antonella Roccuzzo (26) kennt Messi schon seit seiner Kindheit, als Paar treten sie offiziell seit 2009 auf, drei Jahre später kam der gemeinsame Sohn Thiago zur Welt.
Auch Skandale sind rar im Hause Messi. In Spanien musste er sich Medienberichten zufolge allerdings schon wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung rechtfertigen. Messi soll ausgesagt haben, dass er sich nicht persönlich um seine Finanzen kümmere, sein Vater hatte offenbar die Verantwortung übernommen.
Messi, der nach eigener Aussage schon seit seiner Kindheit vom WM-Titel träumt, hat auch prominente Fans: "Das kommt euch vielleicht komisch vor, dass ein Brasilianer für Argentinien ist, aber ich bin nicht für Argentinien. Ich bin für Messi", erklärte zum Beispiel der verletzte brasilianische Superstar Neymar vor dem Finale gegen Deutschland. Fußball-Legende Pelé nannte Messi schon 2008 den besten Spieler der Welt, Erfolgscoach Arsène Wenger bezeichnete ihn 2010 als "unaufhaltbar" und "wie aus der Playstation".
In seiner Heimat steht Messi allerdings immer noch im Schatten von "Fußballgott" Diego Maradona, der 1986 mit Argentinien Weltmeister wurde. Auch wenn der über seinen Nachfolger sagte: "Lionel Messi wird besser als ich es je war!" - so richtig lieben werden die Argentinier den 27-Jährigen wohl erst, wenn er am Sonntag den Titel holt.