Lionel Messi bei der WM: Der Unvollendete

Moskau/München - Der Magier steht unter Druck – und in seiner Heimat in der Kritik wie noch nie: Nach dem enttäuschenden WM-Start mit nur einem Punkt aus zwei Spielen bangt Lionel Messi mit Argentinien um den Einzug ins WM-Achtelfinale. Und das bei seiner vielleicht letzten WM. Endet er als Unvollendeter? Um im abschließenden Gruppenspiel gegen Nigeria (20 Uhr, ARD) noch weiterzukommen, brauchen die Argentinier ihren Superstar in Bestform. Die AZ erklärt, was Messi ausmacht – von A bis Z.
Albiceleste: Messi ist mit Abstand der Rekordtorjäger in der argentinischen Nationalmannschaft (Albiceleste: die Weiß-Himmelblauen). In 125 Partien traf er 64 Mal.
Bruder: Matias Messi ist das schwarze Schaf der Familie, hat immer wieder Schwierigkeiten mit der Justiz. Messis älterer Bruder wurde schon wegen Waffen- und Drogenbesitzes festgenommen.
Celia: Messis Mutter Celia Maria Cuccittini sorgte bei der Hochzeit ihres Sohnes 2017 für Aufregung: Sie trug ein weißes Kleid – und brach damit ein ungeschriebenes Gesetz, dass dies der Braut vorbehalten ist. Messis Frau Antonella Roccuzzo soll verärgert gewesen sein.
Diät: Messi ernährte sich in seiner Jugend ungesund, aß am liebsten Schnitzel und Eis, trank viel Cola. Erst Pep Guardiola änderte die Essgewohnheiten des Offensivstars.
Ehefrau: Seit 2009 ist Messi mit Antonella Roccuzzo zusammen, 2017 heiratete das Paar. Roccuzzo ist die Cousine von Messis Jugendfreund Lucas Scaglia.
Fifa: In seiner Freizeit hält sich Messi am liebsten bei seiner Familie auf – oder zockt an der Konsole. "Normalerweise bin ich der Beste", sagt er zu seinen Qualitäten im Spiele-Klassiker "Fifa".
Gehalt: Messi ist der bestbezahlte Fußballer der Welt. In der vergangenen Saison kassierte er inklusive Werbeeinnahmen 126 Millionen Euro. Cristiano Ronaldo lag bei "nur" 94 Millionen.
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Hormonbehandlung: Messi litt als Kind unter einer Wachstumsstörung. Deshalb musste er sich täglich Hormone spritzen. Der FC Barcelona übernahm die Kosten für die Behandlung.
Italien: Messi hat italienische Wurzeln. Die Familie seines Vaters wanderte aber bereits 1883 von Ancona nach Argentinien aus.
Jugend: Schon im Alter von 13 Jahren zog Messi samt Familie von Argentinien nach Barcelona. Sein erster Vertrag bei Barça wurde auf einer Serviette unterschrieben. In der berühmten Nachwuchsabteilung La Masia reifte das Juwel zum Topspieler.
Kirche: Im Falle des WM-Titelgewinns kündigte Messi eine Pilgerfahrt an. Er wolle dann zur Jungfrau von San Nicolas gehen. Die Strecke von Messis Geburtsstadt Rosario bis zum Wallfahrtsort beträgt rund 50 Kilometer.
La Pulga: Messis Spitzname aus Kindertagen, den er bis heute behalten hat. Übersetzt: der Floh. Passend zum kleinen Tempodribbler.
Mega-Lob: Sergio Ramos von Real Madrid ist eigentlich Messis Kontrahent. Doch nun bedachte er den Argentinier mit einem Mega-Lob. "Ich respektiere Diego Maradona, weil er ein großer Spieler war. In Argentinien weiß man aber, dass er Lichtjahre vom besten Spieler der argentinischen Historie, Lionel Messi, entfernt ist", sagte Ramos.
Nachwuchs: Messi ist inzwischen dreifacher Vater. Seine Söhne heißen Thiago, Mateo und Ciro.
Oma: Nach jedem Treffer streckt Messi seine Zeigefinger Richtung Himmel. Ein Dank an seine Großmutter Celia, die 1998 verstarb. "Sie hat an mich geglaubt", sagt Messi.
Partyinsel: Messi liebt Ibiza, er verbringt fast jeden Urlaub auf der spanischen Partyinsel. Qual: Der Erfolgsdruck bei der WM belastet nicht nur Messi, sondern auch seine Familie. "Wir sehen ihn manchmal leiden und weinen", sagte seine Mutter Celia jüngst.
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Rosario: Messis Heimat, in der heute noch der Großteil seiner Familie lebt. Rosario ist mit knapp einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Argentiniens und ein wichtiges Industriezentrum.
Spende: Weil bei seiner Hochzeit so viel Essen übrig blieb, spendete Messi Reste des Büffets an seine Heimatstadt Rosario. Süßigkeiten gingen an eine Hilfsorganisation für Kinder.
Tattoo: Zahlreiche Tattoos zieren den Körper des Fußballstars. Messi hat sich unter anderem einen Kussmund oberhalb des Intimbereichs stechen lassen.
Ursprung: Messi stammt aus einfachen Verhältnissen. Vater Jorge Horacio Messi war Fabrikarbeiter, Mutter Celia Maria Cuccittini Putzfrau.
Verfehlung: Wie auch sein Rivale Cristiano Ronaldo von Real Madrid wurde Messi wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Er erhielt 2016 eine Bewährungsstrafe und musste mehr als 15 Millionen Euro an den spanischen Staat nachzahlen.
Weltfußballer: 2009, 2010, 2011, 2012, 2015 – fünfmal wurde Messi bereits als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet. Ronaldo kommt bislang auf drei Titel.
Xavi: Der geniale Spielmacher bediente Messi beim FC Barcelona jahrelang mit Pässen. Schon ganz früh war Xavi von Messi überzeugt. "Ich traute meinen Augen nicht", sagte Xavi einmal zu Messis Trainingsleistungen im Alter von 16 Jahren.
Yacht: Klar: Ein Superstar braucht natürlich auch eine Superyacht. Messis Schmuckstück, mit dem er oft vor Ibiza schippert, kostete schlappe elf Millionen Euro. Vier Schlafzimmer gibt es auf dem Luxusboot.
Zukunft: Beim FC Barcelona steht Messi noch bis 2021 unter Vertrag. Wie es bei Argentinien im Nationalteam weitergeht, ist offen. "Es hängt davon ab, wie weit wir kommen", sagte Messi vor der WM. Das Nigeria-Spiel könnte seine letzte Partie werden.
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