Lieber Hollywood als Paris

Star-Kicker David Beckham hätte der Königstransfer von Paris St. Germain werden sollen. Am Dienstag aber sagte der Engländer dem französischen Klub ab.
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DOHA  – Dabei hätten ihn der neue Trainer Carlo Ancelotti und der neue Sportdirektor Leonardo gerne unter Vertrag genommen. Doha (SID) Es war um die Mittagszeit in Doha, Carlo Ancelotti hatte gerade das Training von Paris St. Germain beendet, da kam sein Sportdirektor Leonardo auf ihn zu – mit einer unerfreulichen Mitteilung. David Beckham, wird er gesagt haben, kommt nicht zu uns, er will doch lieber in Hollywood bleiben.

„Das Ding ist geplatzt. Er wird nicht zu PSG kommen“, erklärte Leonardo kurze Zeit später offiziell. Ja, ergänzte der Brasilianer, Beckham habe schon große Lust gehabt, nach Paris zu wechseln„, wolle aber nicht sein Leben “auf den Kopf stellen'. Beckham, immerhin schon 36 Jahre alt, wird also aus "familiären Gründen' nicht nach Frankreich gehen, und ob und wo er demnächst professionell Fußball spielen wird, ist nun unklar: Sein Vertrag bei Los Angeles Galaxy ist nach dem Gewinn der US-Meisterschaft im Oktober ausgelaufen.

PSG-Eigentümer Kronprinz Scheich Tamim bin Hamad al-Thani wiederum wird vielleicht ein wenig irritiert sein, dass Beckham eher auf seine Gattin Victoria hört als auf den Lockruf des Geldes, dem in den vergangenen Monaten so viele zu PSG gefolgt sind. Es hätte alles so schön gepasst. Qatar Sports Investments, an dessen Spitze Kronprinz Scheich Tamim bin Hamad al-Thani steht, steckt seit der Übernahme der Mehrheit bei PSG im Frühjahr 2011 Millionen in die Mannschaft. Beckham ist nach wie vor eine globale Marke, und seine Verpflichtung hätte allein schon deshalb prima in die Landschaft gepasst, weil die Franzosen gerade ein Trainingslager in Doha/Katar bezogen haben, in jener Aspire Academy of Sports Excellence, wo auch der FC Bayern München sein Winterquartier hat.

Der Kronprinz, so heißt es, habe Beckham unbedingt haben wollen. Angeblich 800.000 Euro pro Monat wurden dem Vater von mittlerweile vier Kindern für einen Vertrag bis Sommer 2013 geboten. Allerdings, auch das ist zu hören, soll sich Beckhams glamouröse Gattin Victoria eher wenig begeistert von einem Umzug nach Paris gezeigt haben. Rein sportlich steht ihr Gatte, der gerne bei Olympia 2012 für das Team Großbritannien spielen möchte, damit zunächst mal auf der Straße. Noch am Vormittag hatte Ancelotti, der bei PSG zwischen sechs und sieben Millionen Euro verdienen soll, keinen Hehl daraus gemacht, dass er mit Beckham trotz dessen hohen Alters gerne erneut zusammengearbeitet hätte.

"Ich kann nur sagen„, betonte der 52 Jahre alte Italiener, “dass er ein sehr professioneller Spieler ist, der seine Arbeit sehr ernst nimmt, nicht mehr.' Ancelotti hatte den ehemaligen Kapitän der englischen Nationalmannschaft einst während dessen Kurzaufenthalt beim AC Mailand trainiert. Ancelotti ist freilich keiner, den ein gescheiterter Transfer aus der Fassung bringen würde. Gelassenheit ist auch angebracht, schließlich hat er den Tabellenführer der Ligue 1 erst am vergangenen Freitag übernommen.

"Das ist ein sehr spannendes Projekt„, sagte er in Doha und betonte, dass ihn die Ambitionen der katarischen Eigentümer, an Europas Spitze zu kommen, begeisterten. Er sehe in seinem Engagement “kein Risiko, wir haben ein gutes Team, das die Qualität hat, die Liga zu gewinnen. Und wir wollen attraktiven Angriffsfußball spielen.' Über weitere mögliche Neuverpflichtungen wollte Ancelotti "nicht reden„, er ergänzte aber:

“Wenn welche kommen, bin ich glücklich.' Allerdings ist es auch so, dass sich mit Geld nicht gleich Erfolg kaufen lässt. Vor der Saison hatte PSG jedenfalls 90 Millionen Euro investiert – und war dann doch in der Europa League schon in der Gruppenphase gescheitert.

 

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