Leverkusen punktet sogar bei Charly Neumann

Bayer siegt im Topspiel. Verlierer-Trainer Rutten wirft seinen Schalkern Arbeitsverweigerung vor

LEVERKUSEN Am Dienstag wollen sie Charly Neumann in Gelsenkirchen die letzte Ehre erweisen, doch wenn das Schalker Unikum von irgendwo zugeschaut haben sollte, wird er sich mit Grausen dem unterirdischen Gekicke entzogen haben. Wenn er nicht sogar zum Fan des Gegners geworden wäre. Die Schalker spielten mit Trauerflor und begruben beim 1:2 in Leverkusen auch ihre Titelträume, die Bayer-Fans aber waren sogar Gewinner in Sachen Legenden-Huldigung: „Es ist nicht wichtig, welchen Verein man geliebt hat, sondern wie sehr man den Fußball geliebt hat“, stand auf Plakaten in der Leverkusener Kurve. „Ruhe in Frieden, Charly Neumann“.

Schalke aber kommt nicht zur Ruhe. Trainer Freddy Rutten platzte der Kragen. „Auf Schalke gehört Arbeit. Wir haben das Spiel weggegeben, das passiert einer großen Mannschaft nicht“, wetterte der holländische Coach nach dem verdienten 1:2 (0:2) im Spitzenspiel beim schon ab der 66. Minute in Unterzahl spielenden Tabellenführer.

Einigen seiner Profis warf Trainer Rutten offen Arbeitsverweigerung vor: „Im Fußball ist es möglich, dass mal ein oder zwei Spieler nicht auf dem Platz sind, aber nicht, dass acht oder neun nicht da sind.“

Die Leverkusener aber schicken nun „Grüße von oben“, wie Torschütze Patrick Helmes es formuliert, an die Konkurrenz nach Hoffenheim und München. Bayer-Trainer Bruno Labbadia erklärt ganz offen, das Thema Meisterschaft sei nicht auf dem Index. „Meine Mannschaft macht einen guten Job. Wir stehen zu recht da oben. Wir müssen uns dafür nicht entschuldigen." Nicht mal bei Charly Neumann.