Leroy Sané völlig von der Rolle: Und du bist raus!

Mit einer rätselhaften Leistung verabschiedet sich Leroy Sané wohl erst mal auf die Bank der deutschen Nationalmannschaft.
Thomas Becker |
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Das Ungarn-Spiel hat erneut gezeigt, dass Leroy Sané (l) immer noch nicht bei der Nationalmannschaft angekommen ist.
Das Ungarn-Spiel hat erneut gezeigt, dass Leroy Sané (l) immer noch nicht bei der Nationalmannschaft angekommen ist. © sampics/Augenklick

München - Allein die Szene in Minute 94: Ungarn hatte alles nach vorn geworfen, war hinten blank. Leroy Sané, schnellster Mann auf dem Platz, trieb die Kugel über rechts nach vorn, brauchte nur in die Mitte zu passen, wo zwei Mitspieler auf den Ball warteten, um ihn zum 3:2 zu versenken: Schweiz statt England im Achtelfinale. Allein: Sanés Pass landete im Nirgendwo.

Sané bringt Löw zum Haareraufen

Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, auch beim Bundestrainer, der sich die sorgsam gepflegten Haare raufte.

Vor der Partie hatte Joachim Löw den Hochbegabten noch in den Himmel gelobt: "Der Leroy brennt auf diese Chance." Er sei "Weltklasse", wenn er seine Qualitäten abrufe.

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Mag sein, doch mittlerweile können sich nur noch die Älteren daran erinnern, dass dieser Spektakelspieler auch mal ein Feuerwerk der Spielkunst abfeuerte. Muss vor dem Kreuzbandriss bei ManCity gewesen sein.

Sein Marktwert sinkt

60 Millionen Euro betrug Sanés Marktwert laut transfermarkt.de vor EM-Beginn. Vor zwei, drei Jahren wurde er noch mit 100 Millionen taxiert. Nach der rätselhaften Vorstellung gegen Ungarn wird seine Aktie weiter in den Keller rauschen.

Möglich, dass die missratene Flanke in der Nachspielzeit seine letzte EM-Aktion war. Obwohl es nun gegen die Ex-Kollegen aus England geht.

So hebelt man keine Abwehr aus

Unbestritten, dass Sané ein Unterschiedspieler sein kann: schnell wie der Wind, irre Tempo-Dribblings, tolle Ball-An- und -Mitnahme. Dass es gegen Ungarns Abwehrbollwerk eng werden würde, war klar.

Deshalb hatte sich Löw ja für den Dribbler Sané und gegen die Kante Goretzka entschieden. Aber wer nie ins 1:1 geht oder mal in die Tiefe sprintet, wird keine Abwehr aushebeln.

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Unglückliche Handball-Einlage gegen Ungarn

Nur dabei statt mittendrin wirkte er auch beim 1:2, als Torschütze Andras Schäfer vom slowakischen Zweitligisten FC DAC 1904 Dunajská Streda ihm zeigte, wie man zum Ball geht, wenn man das wirklich will.

Oder seine Handball-Einlage am eigenen Sechzehner, die ums Haar zum Elfmeter für Ungarn geführt hätte.

Lothar Matthäus richtet Weckruf an Löw

Lothar Matthäus polterte: "Löw hat sich wieder auf Spieler verlassen, die ihn wieder einmal enttäuscht haben. Er muss endlich aufwachen."

Leon Goretzka sei "der Gewinner dieses Spiels, und Jogi Löw sollte endlich erkennen, dass er sich auf die jungen Spieler verlassen kann - auf einige, die schon länger dabei sind, nicht".

Leroy Sané bleibt ein Rätsel. Vielleicht gelingt es Julian Nagelsmann mit seiner zupackenden Art, die verborgenen Talente Sanés freizulegen. Jogi Löw wird sich wohl einen neuen Helden suchen.

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14 Kommentare
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  • rosa kuntz am 25.06.2021 20:03 Uhr / Bewertung:

    Also ich finde, am besten kann Leroy sein Talent zeigen, wenn er alleine für sich den Ball hat.
    In der Mannschaft ist er weder beim FC Bayern noch aktuell in der NM eine Hilfe- im Gegenteil.
    Aber das hat man bei man City schon mitbeobachten können und es war kein Zufall, sondern Berechnung von Pep, ihn loszuwerden, indem er ihn regelrecht weglobte. Niemand hat angebissen, aber unser großartiger Sportdirektor hat ihn gleich "erlegt". Und nun läuft ihnen das Geld wieder durch die Finger und- Wofür ??

  • brauxtnix am 25.06.2021 10:56 Uhr / Bewertung:

    Immerhin kann der Kleine sich von seinem fürstlichen Gehalt immer schicke Klamotten kaufen. Da geht schon mal ein Jäckchen für 5000,00 Euro über den Tisch. Warum dann an den Ball treten und sich die Knochen verbiegen, er hat's nicht notwendig.

  • Sachsenlöwe am 25.06.2021 10:04 Uhr / Bewertung:

    Hört doch auf, auf einzelnen Spielern herum zuhacken. Der Kern allen Übels heißt Löw. Kaum ein Spieler agiert bei dem auf der Position, die er im Verein (erfolgreich) inne hat. Mit Kimmich, Goretzka und Müller hätten wir eine eingespielte und überaus siegreiche Mittelfeldachse. Aber bei Löw spielen Gündogan und Kroos. Das sind in ihren Vereinen Mittelfeldassistenten, also Helfer und bei Löw sollen sie plötzlich Spielmacher und Chefs sein? Das können die nicht, konnten die nie! Gnabry und Sané sind tolle Aussenbahnspieler, die gewohnt sind, einen versierten Mittelstürmer zu bedienen. Löw nimmt ihnen den (gelernten) Mittelstürmer weg und wundert sich, wenn die Leistung nicht stimmt. In der Abwehr läßt man den besten Mann (Boateng) aus Löw´scher Eitelkeit zu Hause und läßt "Dreierkette" spielen, was keiner von den aufgestellten häufiger gespielt hat und beherrscht. Was für ein genialer Murckstrainer!

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