Lehmann: Verschwörung gegen VfB

Der VfB-Keeper glaubt, dass die Schiris gegen Stuttgart sind. Hertha-Coach Lucien Favre lässt sich von Andrej Woronin angiften.
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Der VfB-Keeper glaubt, dass die Schiris gegen Stuttgart sind. Hertha-Coach Lucien Favre lässt sich von Andrej Woronin angiften.

STUTTGART Die meisten in Stuttgart strahlen Ruhe aus, obwohl Wolfsburg (63), Bayern München (63) und Hertha BSC (62) vor dem VfB (61) stehen. Nur Jens Lehmann unterstreicht im Meisterrennen seinen zweifelhaften Ruf. Kurz nachdem ihm Bundestrainer Jogi Löw die Rote Karte zeigte und einer Rückkehr ins Nationalteam eine Abfuhr erteilte, ließ der Torwart seinem Frust freien Lauf und attackierte die Bundesliga-Schiedsrichter. „Wir müssten schon Meister sein. Sechs, sieben Punkte fehlen uns“, polterte Lehmann. „Die anderen drei werden immer bevorteilt, wir werden immer benachteiligt.“

In Stuttgart aber geht es auch um Themen wie den besonderen Sieg auf Schalke und die Signale, die somit an die Konkurrenz ausgesandt werden. Auf Schalke fehlte Mario Gomez (23 Tore). Trotzdem gab es einen Dreier. Ersatz Marica traf wie der eingebürgerte Cacau. Ob Gomez Samstag gegen Energie Cottbus spielen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Sicher ist: Man will nichts riskieren, was den Einsatz kommende Woche bei den Bayern gefährdet. Dann hofft Teamchef Markus Babbel auf ein Endspiel – um Champions League oder Meisterschaft.

Die Außenseiter aus Stuttgart sind auf alles vorbereitet. 22 von 24 möglichen Punkten holte der VfB aus den letzten acht Spielen. "Wir können absolut befreit aufspielen", meinte Babbel nachdem er das Minimalziel Europa-League so gut wie erreicht hat. Wird am Ende der Entspannteste Meister, trotz Lehmann?

Noch bevor der VfB-Tross gegen 1.30 Uhr gelandet war, hatte sich sogar Lehmann beruhigt – und die vereinseigene Homepage verkündete stolz: „Zwei Stürmer Tore ohne Gomez.“ Die neue Botschaft lautet: Es geht auch ohne die Tormaschine. „Ich hätte mit einer Spritze spielen können, wir wollten kein Risiko eingehen“, so der Stürmer. Kommt es zum großen Finale, braucht der VfB den Torschützen vom Dienst. Und der könnte gleichzeitig mit Toren eine neue Bewerbung bei den Bayern-Bossen abliefern.

Blickpunkt Wolfsburg

Typisch Magath. Nach dem Training hatte die Mannschaft Befehl, in den Bus zu klettern. Ziel unbekannt. Die Spieler wussten durch den Vereinsfunk längst: Es geht wieder in eines der Meister-Trainingslager. Schon vor dem 3:0 über Borussia Dortmund ging es ab ins VW-Gästehaus „Rhode“. Vor dem Derby gegen Hannover hat Magath ein neues Ziel ausgewählt. Neue Umgebung, gleicher Effekt: Absolute Ruhe und volle Konzentration. Ein Sporthotel in Barsinghausen. Dort könnte das Sturmduo Grafite und Edin Dzeko vom Abenteuer aus der VW-Arena berichten. Die beiden mähten am Dienstag mit einem Trecker unter fachkundiger Anleitung den Rasen. Vorher hatten Grafite (24) und Dzeko (22) den 28 Jahre alten 46-Tore-Uraltrekord von Kalle Rummenigge (31) und Paul Breitner (17) eingestellt. Aber es droht ein böses Erwachen. Beide haben vier Gelbe Karten auf dem Konto. Eine weitere gegen Hannover und sie wären ausgerechnet im Finale gegen Bremen gesperrt. „Ich werde die beiden besonders darauf hinweisen“, sagte Magath.

Blickpunkt Berlin

Von Dieter Hoeneß heißt es, er plane heimlich Herthas Meisterfeier. Der Rest wundert sich, warum kaum keiner will, dass die Berliner Meister werden. „Wieso unbeliebt?", fragte Verteidiger Arne Friedrich, „wir hätten uns das absolut verdient." Nicht schön, aber effektiv ging es beim 2:1 in Köln zu. Typisch Trainer Lucien Favre: Der Schweizer gilt als emotionsloser Schachspieler. Selbst das Sturmduo Marko Pantelic und Andrej Woronin bringt ihn nicht aus der Ruhe. Der Egoist Pantelic spielt, obwohl er gehen muss. Woronin darf Favre sogar anbrüllen: „Halt die Fresse.“ Der Coach hatte ihn in Köln von der Linie aus kritisiert.

Oliver Trust

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