Lahm gegen Ballack: Der "Capitano" schweigt

Für seinen "Putschversuch" in Bezug auf das Amt des Kapitäns in der deutschen Nationalmannschaft hat Philipp Lahm viel Kritik einstecken müssen. Nur der "Capitano" Michael Ballack will sich nicht äußern.
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Der "Capitano" Michael Ballack und WM-Kapitän Philipp Lahm
dpa Der "Capitano" Michael Ballack und WM-Kapitän Philipp Lahm

LUXEMBURG/JOHANNESBURG - Für seinen "Putschversuch" in Bezug auf das Amt des Kapitäns in der deutschen Nationalmannschaft hat Philipp Lahm viel Kritik einstecken müssen. Nur der "Capitano" Michael Ballack will sich nicht äußern.

WM-Kapitän Philipp Lahm gegen Capitano Michael Ballack: Die überraschende Meuterei von Bayern Münchens Verteidiger Lahm sorgt im Umfeld der deutschen Nationalmannschaft weiter für Unruhe, nur Bayer Leverkusens Neuzugang Ballack lässt der Machtkampf offenbar kalt.

„Ich will mich zu diesem Thema nicht äußern“, sagte der 33-Jährige der luxemburgischen Tageszeitung l'essentiel. Für Ballack ist klar, dass er nach der WM in Südafrika weiter Kapitän der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bleibt.

WM-Spielführer Lahm hatte nach dem Einzug in das Halbfinale der WM eine nach Angaben von DFB-Teammanager Oliver Bierhoff völlig „unnötige“ Diskussion über das Kapitänsamt vom Zaun gebrochen. `Die Rolle des Kapitäns macht mir sehr viel Spaß. Ich habe Freude daran. Wieso sollte ich das Amt dann freiwillig abgeben?", sagte Lahm in diversen Interviews und hatte zudem mit Blick auf eine Zukunft von Ballack in der Nationalelf gestichelt: „Platz ist immer da. Eine Mannschaft besteht ja nicht nur aus den ersten elf Spielern.“

Der 26 Jahre alte Münchner Verteidiger, der im vergangenen Jahr bereits unbedingt Bayern-Kapitän werden wollte, wurde für seinen Putschversuch allerdings vor allem von Bierhoff gerüffelt. „Der Zeitpunkt ist nicht so glücklich. In der wichtigsten Woche der WM müssen die sportlichen Dinge im Vordergrund stehen. Philipp Lahm ist der WM-Kapitän und Michael Ballack ist der Kapitän. Ich gehe davon aus, dass Michael nach seiner Rückkehr wieder Kapitän ist“, sagte Bierhoff.

In die gleiche Kerbe schlug auch der frühere DFB-Spielführer und jetzige ZDF-Experte Oliver Kahn. „Ich halte die Äußerung von Philipp für mehr als fragwürdig“, sagte auch ZDF-Experte Oliver Kahn: „Das hat Lahm doch gar nicht nötig, das entspricht auch nicht den Werten, die er für sich selbst reklamiert. Damit hätte man gut bis nach der WM warten können.“

Sportchef Rudi Völler von Ballacks neuem Klub Leverkusen meinte: „Er ist noch immer der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Welt. Er kann jedem Team helfen, auch Deutschland. Und es gibt keinen Grund, dass er als Kapitän aufhört.“

Dagegen hatte Bundestrainer Joachim Löw interessanterweise darauf verzichtet, Lahm öffentlich zu rügen. „Natürlich macht es ihm Spaß, Verantwortung zu übernehmen, und natürlich würde er sie gerne auch weiter übernehmen. Jeder kann hier seine Meinung sagen, und das ist die Meinung von Philipp“, sagte Löw. Allerdings stellte der Bundestrainer auch klar: „Natürlich weiß Philipp, dass der Trainer diese Entscheidung übernehmen wird, und das wird nach der WM geschehen.“

Doch Ballack scheint das derzeit alles kaum zu tangieren. Vielmehr arbeitet der Mittelfeldspieler mit Hochdruck daran, nach seinem Anriss der Syndesmose schnellstmöglich wieder auf den Fußballplatz zurückzukehren. Nach der plötzlichen Abreise aus dem deutschen WM-Camp in Südafrika setzt Ballack seine Rehabilitation in Luxemburg fort.

sid

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