Kuranyi weint (fast) und entschuldigt sich
„Es gibt keine Worte der Wiedergutmachung.“ So sieht der Schalker Stürmer seinen Rauswurf.
GELSENKIRCHEN Wenigstens ein einziges Mal durfte kurz geschmunzelt werden, als Kevin Kuranyi (26) gestern Hof hielt in Gelsenkirchen, um seine Flucht von der Nationalmannschaft zu erklären. „Die Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Leider konnte ich nur eine Halbzeit sehen.“
Kuranyi hatte das Stadion verlassen, nachdem Bundestrainer Jogi Löw ihn nicht nominiert hatte (AZ berichtete). Dafür hat Löw ihn rausgeworfen. Gestern also hat Kuranyi statt beim DFB wieder mit seinem Klub Schalke 04 trainiert. Und dort hat er sich auch geäußert, zur selben Zeit, als Löw in Düsseldorf vor die Presse trat. Anders als der Bundestrainer war Kuranyi dabei sichtlich den Tränen nah und nervlich angeschlagen. Mit brüchiger Stimme sagte er: „Ich glaube, ich lebe momentan in einer eigenen Welt. Es ist eine sehr, sehr schwierige Situation für mich. Das wünsche ich keinem.“ Und: „Es tut mir für die Mannschaft leid, dass ich einfach gegangen bin. Es war falsch. Dafür habe ich mich in einem Telefonat mit dem Bundestrainer auch entschuldigt, aber es gibt keine Worte der Wiedergutmachung. Ich habe mich in der Nationalmannschaft immer sehr wohl gefühlt.“
Schalkes Manager Andreas Müller befand: „Ich habe höchsten Respekt vor Kevins Entscheidung. Er ist bei Schalke gut aufgehoben.“