"Kopf-ab"-Geste: Djilobodji sorgt für Aufreger
Bremen - Papy Djilobodji führte den Zeigefinger von links nach rechts über den Hals, die "Kopf-ab-Geste" galt seinem Gegenspieler Pablo de Blasis vom FSV Mainz 05.
Mit seinem Aussetzer nach einem Zweikampf in der zweiten Halbzeit sorgte der Innenverteidiger von Werder Bremen für den Eklat des Tages.
Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) hatte die Szene nicht gesehen, dadurch könnte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nachträglich ermitteln.
Ex-Bundesliga-Referee Thorsten Kinhöfer forderte in der "Bild am Sonntag" klare Konsequenzen: "So eine Szene muss ein Nachspiel haben." Und er geht von einer Sperre aus: "Alles andere wäre für mich ein Skandal."
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Werder-Trainer Viktor Skripnik sprach hinterher von einer "emotionalen Sache", Djilobodji habe "Temperament", ist ein "afrikanischer Typ. Ich hätte das nie gezeigt", sagte der Ukrainer, der eine mögliche Sperre nicht ausschließen wollte.
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"Ich akzeptiere alles, was kommt." Sportchef Thomas Eichin kündigte ein ernstes Gespräch an. "Ich werde mit ihm vernünftig darüber reden, und er wird es künftig nicht mehr machen", sagte er bei Sky, wollte die Szene aber auch nicht dramatisieren: "Für mich war das eine Geste, die zeigen sollte, dass er nicht den sterbenden Schwan machen soll."
Da habt ihr Euch bei @werderbremen mit @papydjilo15 ja einen schrägen Sportsmann geholt. Sowas redet ihr schön?? #Werder
— Bairon (@baironhsv) 19. März 2016
Im November 2009 hatte Deniz Naki mit einer ähnlichen Geste für Wirbel gesorgt. Der damalige Angreifer vom FC St. Pauli hatte gegenüber Fans von Hansa Rostock mit der rechten Hand das Abschneiden des Halses angedeutet. Naki war damals wegen krass sportwidrigen Verhaltens nachträglich für drei Spiele gesperrt worden.
Pizarro unterwegs zur peruanischen Nationalelf
Die Nerven sind angespannt im Abstiegskampf. Zuletzt sorgte Werder mit den absichtlich abgeholten Gelbsperren von Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic vor dem 0:5 bei Bayern München für Schlagzeilen. Und nun folgt die Diskussion um eine mögliche Sperre des vom FC Chelsea ausgeliehenen Verteidigers, der die Abwehr mit Nebenmann Jannik Vestergaard gerade stabilisiert hatte.
In den Hintergrund geriet angesichts des Wirbels der neue Torrekord von Ex-Bayern-Profi Claudio Pizarro, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Foulelfmeter verwandelte. Der Peruaner stellte mit seinem 101. Treffer für Werder den Vereinsrekord des Aufsichtsratsvorsitzenden Marco Bode ein.
"Er wollte sogar noch das 102., 103. machen, er ist ein hoch motivierter Stürmer", sagte Skripnik. Der 37-Jährige verschwand wortlos, weil er direkt nach Schlusspfiff in ein wartendes Taxi sprang, das ihn zum Flughafen brachte. Pizarro reiste zur peruanischen Nationalmannschaft.