Konzentriert statt kauzig: Streich erwartet Abenteuer

Viele neue Gesichter prägen die Mannschaft des SC Freiburg, die am Dienstag die Vorbereitung auf die neue Saison aufnahm. Trainer Christian Streich muss wieder einmal Aufbauarbeit verrichten.  
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Viele neue Gesichter prägen die Mannschaft des SC Freiburg, die am Dienstag die Vorbereitung auf die neue Saison aufnahm. Trainer Christian Streich muss wieder einmal Aufbauarbeit verrichten.

FREIBURG Irgendwie wirkte Christian Streich nicht ganz so kauzig und skurril wie aus der vergangenen Saison gewohnt. Abgesehen von seinen bekannten Schachtelsätzen mit schwer verständlichem Inhalt hatte der Erfolgstrainer von Fußball-Bundesligist SC Freiburg beim Trainingsauftakt nicht viel Originelles zu bieten. Streich vermittelte viel mehr den Eindruck, dass ihn derzeit nichts aus der Konzentration für die anstehenden Aufgaben bringen kann. „Das wird ein großes Abenteuer für uns. Das wird spannend“, sagte der Coach mit Blick auf die hohe Belastung, die auf das Überraschungsteam der vergangenen Spielzeit wartet. D

en Bundesliga-Alltag, den DFB-Pokal und nun auch die Europa League müssen die personell schwer zur Ader gelassenen Breisgauer ab August bewältigen. Nach den Abgängen der Leistungsträger Max Kruse, Jan Rosenthal, Daniel Caligiuri, Cedrick Makiadi und Johannes Flum lässt Streich keinen Zweifel daran, auf was er sein Hauptaugenmerk legt. „Wir müssen so arbeiten, dass es am Ende zu einem weiteren Jahr Bundesliga reicht. Das ist das Maß aller Dinge. Das Wichtigste ist, dass wir den Hunger haben, um diese riesige Herausforderung anzunehmen“, äußerte der 48-Jährige nach dem Aufgalopp vor rund 300 Fans: „Ich hoffe, die Zuschauer kommen auch dann in Scharen, wenn es schwierig wird. Am Beispiel anderer Mannschaft hat man in der Vergangenheit gesehen, dass es kräftemäßig schwer werden kann.“

Erst einmal durften die Besucher begutachten, in welche Profis die rund zehn Millionen Euro Transfererlöse investiert worden sind. Mike Hanke, Felix Klaus, Gelson Fernandes und Vaclav Pilar standen im Fokus. Der Transfer des französischen Innenverteidigers Christopher Jullien (20), der ablösefrei vom französischen Zweitligisten AJ Auxerre kommt, wurde am Mittwoch perfekt gemacht. Doch damit will sich Streich, der mit seinen Schützlingen lediglich Mitte Juli ein neuntägiges Trainingslager im österreichischen Schruns beziehen wird, nicht zufrieden geben.

„Wir schauen, dass noch zwei, drei Spieler dazukommen“, äußerte Streich, der noch einen zentralen Mittelfeldspieler und einen Kruse-Ersatz für die Offensive sucht: „Wir sind in guten Gesprächen. Ich bin mir sicher, dass das gelingt.“ Beim Blick auf die finanziellen Mittel der Freiburger im Transferpoker um gute Spieler wurde Streich zwischenzeitlich doch wieder einmal philosophisch. „Im Vergleich zum Durchschnitts-Einkommen der Bevölkerung zahlen wir sehr hohe Gehälter. Richtig ist aber auch, dass wir im Vergleich zu anderen Bundesligisten nicht unwesentlich weniger zahlen“, erklärte der Trainer: „Wenn wir in den nächsten zehn Jahren so erfolgreich sind, wie in den vergangenen eineinhalb Jahren, sind wir bei den anderen Vereinen dabei. Das ist relativ unrealistisch, aber wir arbeiten daran.“

Druck bei der Arbeit wollen die Freiburger aber nicht aufkommen lassen. „Wir sagen ganz sicher nicht, dass wir wieder Fünfter werden wollen. Es gab viele Abgänge, wir müssen uns erst als Mannschaft finden“, äußerte Neuzugang Hanke: „Ich selbst bin gekommen, um eine Führungsrolle zu übernehmen. Ich bin also gefordert. Ich werde versuchen, meinen Mitspielern zu helfen.“ Genau das fordert Streich vom 29-Jährigen Hanke wie vom 26 Jahre alten Mittelfeldspieler Fernandes. „Bei Gelson sind die Lampen immer an. Man muss es erstmal schaffen, bei Ottmar Hitzfeld Schweizer Nationalspieler zu sein“, sagte der Coach, der weiß, was seine Mannschaft benötigt: „Grundsätzlich tut uns Erfahrung auf dem Platz gut. Wir haben schließlich viel Erfahrung verloren.“

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