Kommentar zum geplanten Turnier-Modus 2026: Finger weg, Fifa!
Zur Schande von Gijón gibt es einen Wikipedia-Eintrag, er lautet: "Nichtangriffspakt von Gijón". Nach dem Tor zum 1:0 für die Elf von Bundestrainer Jupp Derwall einigten sich Deutschland und Österreich bei der WM 1982 in Spanien darauf, gemeinsame Arbeitsverweigerung zu betreiben, weil dieses Ergebnis beiden zum Einzug in die Zwischenrunde genügte.
Erst schob man sich die Bälle von Mitspieler zu Mitspieler zu, hinterher die Verantwortung. Die Algerier, tags zuvor im Einsatz, punktgleich aber mit der schlechteren Tordifferenz, tobten ob derart frecher Unfairness. Die Konsequenz: Seit 1984 finden die beiden letzten Spiele einer Gruppe bei einer EM oder WM stets gleichzeitig statt.
16 Dreiergruppen à drei Nationen geplant
Und so ergeben sich sportliche Dramen wie bei der WM in Katar. Führungen wechseln, ein Treffer wirbelt Tabellenstände durcheinander. Erst raus, dann weiter, am Ende doch raus – so die Deutschen während ihres 4:2 gegen Costa Rica, als Spanien erst gegen Japan führte, schließlich 1:2 verlor. Auch in anderen Gruppen faszinierende Spannung bis zu den Schlusspfiffen hier und dort.
Damit soll bei der nächsten WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada Schluss sein. Nach der Aufstockung von 32 auf 48 Teilnehmer sind 16 Dreiergruppen à drei Nationen geplant. Eine hat jeweils spielfrei und wer nach der Auslosung im dritten Gruppenspiel zuschauen darf, hat Pech gehabt. Absprachen und Ballgeschiebe sind dann Tür und Tor geöffnet, wenn beiden Gruppenbesten ein Remis zum Weiterkommen ins Sechzehntelfinale (ja!) reicht.
Was für ein Unfug! Bitte, Fifa, Finger weg von diesem Modus-Unsinn. Wenn schon 48 Nationen das Niveau der Endrunde verwässern sollen, dann bitte in zwölf Vierergruppen. Ist eh schon Irrsinn genug. . .
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