Kollers Aus in Bochum

Der VfL feuert den Schweizer Trainer. Lucien Favre droht in Berlin das gleiche Schicksal, auch Markus Babbel hat es schwer.
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Nach vier Jahren muss er seinen Platz auf der Bochumer Trainerbank nun räumen: Marcel Koller.
dpa Nach vier Jahren muss er seinen Platz auf der Bochumer Trainerbank nun räumen: Marcel Koller.

BOCHUM - Der VfL feuert den Schweizer Trainer. Lucien Favre droht in Berlin das gleiche Schicksal, auch Markus Babbel hat es schwer.

Das Dementi hielt nicht lange. Schon am Sonntagnachmittag hatte der VfL Bochum auf seiner Homepage den Rauswurf von Trainer Marcel Koller vermeldet. Eilig ruderte die Presseabteilung des Vereins zurück, am Abend war es dann aber doch offiziell. Nach der 2:3-Pleite gegen Mainz 05 war die Zeit des Schweizers beim Ruhrklub abgelaufen. Für Kollers Landsmann Lucien Favre scheint die Entlassung nur noch eine Frage der Zeit, und auch Markus Babbel steht beim VfB Stuttgart vor schweren Zeiten. Drei Vereine, bei denen die Trainer vor kurzer Zeit noch gefeiert wurden von den Fans, drei Vereine, die nun mitten in der Krise stecken.

Brennpunkt Bochum: Die Fan-Wut kochte über nach dem 2:3 gegen Aufsteiger Mainz. Rund 2000 Anhänger formierten sich zur Bus-Blockade, forderten lautstark: „Koller raus!“ und „Altegoer raus!“ Der allmächtige Präsident Werner Altegoer demonstrierte Gelassenheit, wollte „jetzt keine Trainer-Diskussion anfangen“. Doch die war da schon längst im Gange. Nach dem Verwirrspiel um die voreilig veröffentlichte Pressemeldung war der Rauswurf des Trainers dann am Sonntagabend amtlich, nach mehr als vier Jahren und genau 1542 Tagen als VfL-Trainer war Koller seinen Job los. Zum Abschied gab es von Sportdirektor Thomas Ernst noch Lobeshymnen: „Wir sind Marcel Koller zu großem Dank verpflichtet“, meinte er, sagte dann aber auch: „Wir waren nicht mehr im Glauben, dass wir mit ihm den Weg aus der schwierigen Situation geschafft hätten.“ Auch der Druck der Fans war am Ende wohl zu groß. Mit der Interimslösung dürfte das Gemüt der Anhänger erst einmal gekühlt werden, denn vorerst werden die beiden früheren Publikumslieblinge Frank Heinemann und Dariusz Wosz als sein Co-Trainer die Leitung des Teams übernehmen.

Brennpunkt Berlin: Lucien Favre rang verzweifelt nach Worten. Nach dem 0:4-Debakel gegen Aufsteiger Freiburg wirkte der umstrittene Trainer von Hertha BSC ratlos. „So kann es nicht weitergehen“, sagte der Schweizer nach der fünften Niederlage in Folge und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz. Und so wird es vermutlich ohne ihn weitergehen. Manager Michael Preetz sagte zwar: „Wir sind überzeugt, dass er der richtige Trainer für Hertha ist.“ Allerdings fügte der Ex-Profi mit Blick auf die Trainerfrage einschränkend an: „Natürlich muss man sich in solchen Situationen mit einer solchen Frage beschäftigen.“ Vielleicht ja noch in dieser Woche – falls die Hertha auch das Pokalspiel beim TSV 1860 verliert.

Brennpunkt Stuttgart:Nach dem 0:2 gegen Köln sieht sich Markus Babbel in der „schwierigsten Phase“ seiner einjährigen Trainerlaufbahn. Und kommt ziemlich ratlos rüber, wenn er vom „Abstand gewinnen von unseren Zielen“ spricht. Der Ruf des Trainer-Shootingstars kriegt erste Kratzer, zumal Babbel offenbar im Clinch mit Kapitän Thomas Hitzlsperger befindet, der gegen Köln nicht im Kader war. „Er musste auch vom Kopf her mal abschalten,“ so Babbels Begründung. Und weiter: „Wir müssen an unseren Tugenden arbeiten, um das Erfolgserlebnis zu bekommen, das wir brauchen.“ Das vor allem er braucht, um weiter Trainer in Stuttgart zu sein.

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