Köstner in Wolfsburg: Comeback des Stoikers

Der frühere Haching-Coach Lorenz-Günther Köstner soll Wolfsburg nach dem Rauswurf von Magath wieder auf Kurs bringen – bis ein prominenterer Trainer gefunden ist.
Christian Otto |
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Wolfsburg - Nüchtern und sachlich, anders kann es Lorenz-Günther Köstner wohl auch gar nicht, erzählte der frühere Haching-Coach von seiner Beförderung in Wolfsburg. „Eigentlich war ich bis mittags noch auf ein Spiel gegen den FC Oberneuland eingestellt. Aber dann kam ich aus der Sauna und habe diesen Anruf auf meinem Handy gesehen.” Und plötzlich war Köstner eben nicht mehr Trainer der Regionalligamannschaft der Wolfsburger, sondern wieder zurück in der Bundesliga.

Das hohe Tempo, mit dem ihn die Entscheider des Volkswagen-Konzerns erstmal zum Nachfolger Felix Magaths gemacht haben, ist der mittlerweile 60-Jährige gewohnt; schon zum zweiten Mal ist er als Feuerwehrmann gefragt.

Das erste Training unter der Regie von Köstner am Freitag war schwungvoll. „Ich habe mich extra mitten auf den Platz gestellt, weil ich hören will, was gesprochen wird”, berichtete jener Mann, der mit seiner stoischen Art verblüfft. Köstner soll beim VfL Wolfsburg etwas reparieren, was der große Schweiger Magath auf seine Art kaputtgemacht hat. „Irgendetwas muss nicht gestimmt haben. Ich hoffe, dass sich die Spieler jetzt öffnen”, sagte Köstner. Unter Magath, der nach dem Absturz des Teams bis auf den letzten Tabellenplatz geschasst wurde, hatten die Profis zuletzt verängstigt und verkrampft gewirkt. Sogar von einem Spieleraufstand gegen den Ex-Bayern-Coach war die Rede. Köstner kann sich in der Rolle des Interimstrainers voll und ganz darauf konzentrieren, die vorhandenen Spieler bei Laune zu halten und mental wieder aufzubauen.

Dass Köstner die Wölfe dauerhaft übernimmt, scheint ausgeschlossen. Wie lange er Cheftrainer sein wird, ist aber auch noch offen. „Es ist meine Pflicht, hier zu helfen. Deshalb habe ich auch nicht gefragt, wie lange es sein soll”, sagte der Routinier, dessen wechselhafte Trainerkarriere schon 1981 beim FC Bayern Hof begonnen hat, ihn 1994 bis 1997 und 1998 bis 2001 nach Haching und 2009 schließlich nach Wolfsburg führte.

Köstners Einspringen verhilft den Bossen nun zu Zeit, sich neu aufzustellen. Der frühere Nationalspieler Bernd Schuster wird als Nachfolger gehandelt, der Niederländer Bert von Marwijk auch. Für den Posten des Sportdirektors soll der bei Bayern im Sommer entlassene Christian Nerlinger ein Wunschkandidat sein.

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