Köpke kritisiert die Torhüter
Adler? Enke? Wiese? DFB-Trainer Köpke sagt: „Wir haben keinen Weltklasse-Keeper."
LEIPZIG Die Stadt kennt er ja. Also war es für René Adler auch nicht so schlimm, dass er den Mittwoch nahezu komplett im DFB-Mannschaftshotel „The Westin Leipzig“ verbrachte. Adler (24) ist in Leipzig geboren. Heimat hieß für den Torhüter also Hotelsport, wegen seiner Ellbogenprellung durfte er nur auf den Fahrradergometer – immerhin entging er so dem Null-Grad-Schneeregen.
Fit zu werden bis Samstag, bis zum WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein, ist für den Torwart von Bayer Leverkusen ein Muss, er möchte seinen frisch eroberten Status – seit vier Länderspielen – als Nummer eins der Nationalelf nicht wieder hergeben. Doch es läuft nicht für ihn. Im Oktober hatte er beim 2:1 gegen Russland debütiert. Alle waren voll des Lobes, er voll des Glücks. Nun, nach durchwachsenen Monaten in der Liga, sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke in „Sport-Bild“: „Sein Vorsprung ist ein wenig aufgebraucht.“
Robert Enke (31/Hannover) und Tim Wiese (27/Bremen) haben aufgeholt, auch sie sind im aktuellen Kader. Doch eins eint das Trio. „Wir haben sehr gute Torhüter in der Bundesliga. Aber ich beobachte, dass wir derzeit keine absoluten Weltklasse-Keeper haben“, sagte Köpke.
Ganz bewusst will sich Bundestrainer Joachim Löw nach der Ära Kahn und der Ära Lehmann noch nicht auf eine Nummer eins für die WM 2010 festlegen. „Wir haben junge, talentierte Torhüter in Deutschland“, sagte Löw-Assistent Hans Flick in Leipzig, „wir hoffen, dass sie irgendwann ganz oben in der Spitze landen." Angekommen ist dort noch keiner. ps