Köln-Krawalle in Nizza: Ein Verbrechen am Fußball
Vermummte Schläger, die sich Fans schimpfen, Wut und blinder Hass, die in einer ekelhaften Gewaltexplosion inklusive Messerattacken münden, an deren Ende ein Mensch von einer Tribüne über fünf Meter in die Tiefe stürzt.
Auch wenn erst noch aufzuarbeiten ist, inwiefern in Farben des 1. FC Köln verkleidete Anhänger von Paris Saint-Germain ihren Anteil an den Krawallen von Nizza hatten, ist dennoch jetzt schon klar: Ein (sehr) kleiner Teil der deutschen Fan-Kultur hat an diesem lauen Spätsommerabend in Südfrankreich seine hässlichste Fratze gezeigt - und damit leider wieder die große Mehrheit der Stadiongänger in Sippenhaft genommen, ja selbst die vielen Aufrechten im Stade de Nice, die sich - wie in zahlreichen Social-Media-Videos dokumentiert - gegen diese marodierende Minderheit gewehrt haben.
Als Konsequenz aus den Vorfällen sollte nun unbedingt - und vor allem endlich auch einmal nachhaltig - über das massive Gewaltproblem oder besser die Gewaltbereitschaft, die bestimmten deutschen Fangruppierungen immanent ist, gesprochen werden.
Im Polizeijargon werden diese primitiven Fußball-Prügler übrigens "erlebnisorientiert" genannt. Das ist eine unpassende und ziemlich verharmlosende Bezeichnung, denn diese vermeintlichen Fans sind am Ende doch nichts anderes als Verbrecher - weil sie schließlich genau das begangen haben: ein Verbrechen am Fußball.
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