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Köln-Krawalle in Nizza: Ein Verbrechen am Fußball

AZ-Sport-Vize Krischan Kaufmann über die Ausschreitungen in Nizza.
Krischan Kaufmann
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Vermummte Schläger, die sich Fans schimpfen, Wut und blinder Hass, die in einer ekelhaften Gewaltexplosion inklusive Messerattacken münden, an deren Ende ein Mensch von einer Tribüne über fünf Meter in die Tiefe stürzt.

Auch wenn erst noch aufzuarbeiten ist, inwiefern in Farben des 1. FC Köln verkleidete Anhänger von Paris Saint-Germain ihren Anteil an den Krawallen von Nizza hatten, ist dennoch jetzt schon klar: Ein (sehr) kleiner Teil der deutschen Fan-Kultur hat an diesem lauen Spätsommerabend in Südfrankreich seine hässlichste Fratze gezeigt - und damit leider wieder die große Mehrheit der Stadiongänger in Sippenhaft genommen, ja selbst die vielen Aufrechten im Stade de Nice, die sich - wie in zahlreichen Social-Media-Videos dokumentiert - gegen diese marodierende Minderheit gewehrt haben.

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Als Konsequenz aus den Vorfällen sollte nun unbedingt - und vor allem endlich auch einmal nachhaltig - über das massive Gewaltproblem oder besser die Gewaltbereitschaft, die bestimmten deutschen Fangruppierungen immanent ist, gesprochen werden.

Im Polizeijargon werden diese primitiven Fußball-Prügler übrigens "erlebnisorientiert" genannt. Das ist eine unpassende und ziemlich verharmlosende Bezeichnung, denn diese vermeintlichen Fans sind am Ende doch nichts anderes als Verbrecher - weil sie schließlich genau das begangen haben: ein Verbrechen am Fußball.

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  • Der wahre tscharlie am 09.09.2022 19:36 Uhr / Bewertung:

    Da muß ich sofort an den Fall David Nivel vom 21. Juni 1998 bei der WM in Frankreich denken.
    Der "häßliche Deutsche". Damals fuhr ich oft mit dem LKW nach und durch Frankreich und ich erinnere mich noch gut daran, wie wir deutschen Fahrer ständig von der Gendarmerie kontrolliert und schikaniert wurden. Ganz zu Schweigen davon, was wir damals alles zu hören bekamen.

    Und wie es im Kommentar vollkommen richtig heißt, "erlebnisorientiert" ist eine absolut verharmlosende und unpassende Bezeichnung von Seiten der Polizei.

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