Kobiaschwili: Siebeneinhalb Monate Sperre
FRANKFURT/MAIN – Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Lewan Kobiaschwili vom Bundesliga-Absteiger Hertha BSC mit einer Rekordstrafe belegt. Nach den skandalösen Vorfällen rund um das Relegations-Rückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und den Berliner (2:2) verurteilte der DFB den Georgier zu einer Sperre von siebeneinhalb Monaten bis zum 31. Dezember 2012. Kobiaschwili hatte zuvor zugegeben, Schiedsrichter Wolfgang Stark nach dem Abpfiff geschlagen zu haben.
Ursprünglich hatte der DFB-Kontrollausschuss ein Jahr Sperre gefordert. Die Hertha-Akteure Thomas Kraft und Andre Mijatovic wurden wegen Schiedsrichterbeleidigung vier beziehungsweise drei Spiele gesperrt.
Das Urteil gegen Christian Lell, dem vorgeworfen wird, den Düsseldorfer Assani Lukimya-Mulongoti angespuckt zu haben, soll in dieser Woche fallen.
„Bei der Bemessung der Sperre für Lewan Kobiaschwili wurde insbesondere sein Geständnis berücksichtigt, das auch auf das Strafverfahren und einen möglichen Zivilrechtsstreit ausstrahlen kann. Im Übrigen erleidet der Spieler durch die Sperre hohe Einkommensverluste“, sagte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts.
Stark hatte Kobiaschwili noch in der Schiedsrichterkabine wegen Körperverletzung angezeigt. So lange wurde in der Bundesliga-Geschichte noch nie ein Spieler wegen einer Tätlichkeit aus dem Verkehr gezogen. Timo Konietzka hatte in der Saison 1966/67 eine Sperre von sechs Monaten erhalten.