Klopp rastet wieder aus: Reif für die Kloppsmühle?

BVB-Trainer Jürgen Klopp flippt aus, blafft eine ZDF-Reporterin an: „Sie sind im Urlaub hier“ – nicht der erste Affront.
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BVB-Trainer Jürgen Klopp flippt aus, blafft eine ZDF-Reporterin an: „Sie sind im Urlaub hier“ – nicht der erste Affront.

Dortmund - Und täglich grüßt das Murmeltier. Das Murmeltier heißt: Jürgen Klopp. Beim 1:2 gegen Gladbach flog Dortmunds Trainer mal wieder auf die Tribüne – zum vierten Mal in der Bundesliga, damit hat er Bayerns Matthias Sammer, seinen Intimfeind, eingeholt.

Klopps Sicht der Dinge: „Ich habe nur gerufen: ,Und da pfeifst du nicht?' Allerdings mit meinem inzwischen weltbekannten Gesichtsausdruck. Dafür kann er mich nicht wegschicken.“ Die Wahrnehmung des Schiedsrichtergespanns: abfällige Handbewegungen, ironische Kommentare, Brüllerei – das ganze Programm.

Klopp und seine Ausraster. Es gab eine Zeit, da wurde er dafür sogar gemocht. Weil er so herrlich erfrischend war, so schön authentisch. Sein erster Platzverweis? Legendär – wie er selbst sagen würde, mit fünf „ä“. „Ich wollt’ nur fragen, wie viele Fehlentscheidungen erlaubt sind“, rief er dem Linienrichter zu: „Weil, wenn’s 15 sind, hast du noch eine frei!“
Mittlerweile hat sich vieles verändert. Klopp hat sich verändert. Er reagiert oft dünnhäutig. Und auch die Beobachter haben sich verändert. Sie verzeihen Klopp nicht mehr all seine Sprüche. Mal zur Erinnerung: Exakt drei Jahre ist es her, da beschimpfte Klopp einen Radioreporter als „Seuchenvogel“, weil dessen Anwesenheit ihm Pech bringe – halb im Spaß, halb ernst. Die Lacher hatte er auf seiner Seite. Ach, der Kloppo, lustig.

Drei Jahre später stößt es Menschen übel auf, wenn er sich so aufführt wie nach der Partie gegen Gladbach. Was war passiert?

„Sie sind im Urlaub hier und ich muss arbeiten“, blafft Klopp nach der Niederlage gegen Gladbach Claudia Neumann, eine erfahrene „ZDF-Sportstudio“-Reporterin, an. Die reagiert cool, kontert mit einem „Ich arbeite auch“ und beendet das Gespräch. Auch Sky-Mann Ecki Häuser bekommt sein Fett weg. Vor dem Interview mit Klopp diskutieren die beiden über eine strittige Szene, sind unterschiedlicher Meinung. Klopp wird es zu bunt: „Dann interview dich doch selber...“ Er bleibt stehen und gibt das Interview. Bei Neumann entschuldigt er sich am Tag drauf. Sie sagt zu „Spiegel Online“: „Ich war nicht beleidigt oder sauer. Es war ja nicht das erste Mal, dass mit oder einem Kollegen das passiert ist, ich weiß das bei Jürgen Klopp einzuordnen.“

Klopp und Reporter – eine lange Geschichte, eine Art Hass-Liebe. Den bis dato letzten Zoff hatte er sich mit einem Reporter der „Bild“ geliefert, den er nach einer Frage anpöbelte: „Boah, ist das ein Drecksleben, das tut mir wirklich leid.“ Viele Anhänger sind mittlerweile genervt von derlei Ausrastern.

ZDF-Kommentator Béla Rethy hatte er nach dem 1:2 gegen Wolfsburg abgekanzelt: „Ach, Béla! Nicht so Zeug fragen...“ Was kaum einer weiß: Die beiden sind befreundet, fahren zusammen in den Urlaub. Was bei hängenbleibt: Er behandelt ihn abwertend.

Ein WDR-Journalist stellte vor dem Spiel gegen Real Madrid auf der Pressekonferenz eine Frage – mit der Bitte an Klopp, auf Floskeln zu verzichten. Antwort: „Ich sehe Sie hier zum ersten Mal, aber direkt eine Forderung zu stellen, was ich zu sagen habe... Hut ab! Welches Ressort? Was machen Sie? Tierfilme?“ Lustig? Oder grenzwertig?
 

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