Kempter kommt wieder

Obwohl die Amerell-Affäre noch mehrere Gerichte beschäftigt, gibt der Schiedsrichter am Samstag sein Comeback in Liga drei. DFB-Boss Zwanziger: „Es gibt keine Erkenntnisse, die ihn belasten.“
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Darf wieder ran: Schiedsrichter Michael Kempter.
dpa Darf wieder ran: Schiedsrichter Michael Kempter.

Obwohl die Amerell-Affäre noch mehrere Gerichte beschäftigt, gibt der Schiedsrichter am Samstag sein Comeback in Liga drei. DFB-Boss Zwanziger: „Es gibt keine Erkenntnisse, die ihn belasten.“

FRANKFURT Und plötzlich ging alles ganz schnell... Am Samstag um 14 Uhr schon wird Schiedsrichter Michael Kempter beim Drittliga-Spiel zwischen Sandhausen und Holstein Kiel sein Comeback auf dem Fußballplatz geben.

83 Tage nach seinem letzten Bundesliga-Einsatz kommt Kempter nun völlig überraschend zurück. Der 27-Jährige hatte seinen einstigen Förderer Manfred Amerell, dem früheren DFB-Schiedsrichterbeobachter, vorgeworfen, ihn sexuell bedrängt zu haben. Die Affäre beschäftigt noch die Gerichte, doch DFB-Präsident Theo Zwanziger hat keine Bedenken, den junge Referee wieder einzusetzen. „Das ist für uns absolute Normalität, denn es gibt derzeit keine Vorwürfe, die gegen eine Ansetzung von Michael Kempter sprechen. Es gibt keine Erkenntnisse, die ihn auf irgendeine Art belasten“, sagte der Verbandschef am Freitag vor dem DFB-Bundestag.

Kempter hatte am Mittwoch einen Fitnesstest ohne Probleme bestanden. Bereits am 30. März hatte der DFB das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Dieses war eingeleitet worden, nachdem Amerell eine E-Mail öffentlich gemacht hatte, die von Kempter stammen soll und in der dieser dem FC Bayern eine Niederlage in einem Champions-League-Spiel gewünscht haben soll. Kempter hatte daraufhin die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner um Entschuldigung gebeten. Beide nahmen an.

Zwanziger, der nun erstmals Fehler im Umgang mit der Affäre zugab („Vielleicht habe ich mich ein- oder zweimal zu oft geäußert“), hatte trotz der juristisch weiter ungeklärten Affäre, stets auf eine baldige Rückkehr des Sauldorfers gedrängt. Völlig überrascht von den Entwicklungen zeigte sich am Freitag der designierte neue Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel, der sich zuletzt gegen ein schnelles Kempter-Comeback ausgesprochen hatte: „Das habe ich nicht gewusst.“

Amerell hingegen nutzte die Ankündigung von Kempters Rückkehr, um Zwanziger erneut scharf zu attackieren. „Zwanziger versucht damit, seinen Kopf zu retten. Das ist die Not des Herrn Zwanziger, der sein Amt nicht verlieren will. Da er sein Schicksal mit Kempter verbunden hat, zaubert er ihn jetzt aus dem Hut“, erklärte der Augsburger.

Positiv reagierten hingegen Sandhausen und Kiel. „Herr Kempter wird eine sehr gute Leistung bringen, denn er ist ein sehr guter Schiedsrichter“, sagte Sandhausens Manager Tobias Gebert. Und Kiels Sprecher Patrick Nawe meinte: „Ich sehe der Sache gelassen entgegen: Kempter ist ein sympathischer Mann.“fil, ViA

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