Kaka bleibt in Mailand: "Gott hat es mir geraten"

Da können auch die Bayern ein wenig aufatmen: Milan-Superstar Kaka hat das Mega-Angebot von Manchester City abgelehnt, bliebt in Mailand. Damit ist auch das Interesse von Milan-Boss Berlusconi an Bayern-Ass Ribéry erloschen.
von  Abendzeitung
Jubelt weiter im Milan-Trikot: Superstar Kaka.
Jubelt weiter im Milan-Trikot: Superstar Kaka. © dpa

MAILAND - Da können auch die Bayern ein wenig aufatmen: Milan-Superstar Kaka hat das Mega-Angebot von Manchester City abgelehnt, bliebt in Mailand. Damit ist auch das Interesse von Milan-Boss Berlusconi an Bayern-Ass Ribéry erloschen.

Im Millionenpoker um den brasilianischen Fußballsuperstar Kaká ist der AC Mailand Sieger geblieben. Dies sagte Vereinspräsident Silvio Berlusconi am späten Montagabend nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Kaká werde das Rekordangebot von Manchester City nicht annehmen. Kaka bleibt also bei Milan, demnach können die Mailänder ihre Abwerbe-Versuche bei Bayerns Mittelfeld-Ass Franck Ribéry einstellen.

Kaká hat dem Lockruf des Geldes widerstanden. Trotz der Rekord-Offerte über angeblich 100 Millionen Euro für einen Fünfjahresvertrag erteilte der 26 Jahre alte Mittelfeldstar aus Brasilien allen Abwerbeversuchen von Manchester City eine Absage und hält seinem AC Mailand die Treue. „Geld ist nicht alles. Mein Herz hat entschieden und ich bleibe, wo ich hingehöre“, erklärte Kaká in der Nacht zum Dienstag seinen in der heutigen Zeit ungewöhnlichen Entschluss. Auch die von Manchester Citys ambitioniertem Clubchef Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan angebotene Wahnsinns-Gage, die ihn zum mit Abstand bestbezahlten Fußballer der Welt gemacht hätte, konnte ihn nicht auf die Insel lotsen.

Lieber glücklich und reich in Mailand als superreich in Manchester scheint Kakás Motto zu lauten. „Gott hat es mir geraten“, zitierte der „Corriere dello Sport“ am Dienstag den gläubigen Christen. „Die Liebe der Milan-Fans hat ihn überzeugt“, verriet dagegen AC-Clubchef Silvio Berlusconi, der die frohe Botschaft persönlich am späten Montagabend im italienischen Fernsehen verkündete. In tausenden Briefen und E-Mails hatten die Tifosi „Ricky“ Kaká zuletzt angefleht: „Bitte bleib!“ Im letzten Heimspiel am Samstag skandierten sie Ricky- Sprechchöre und forderten auf Spruchbändern „Hände weg von Kaká!“

Und der Weltfußballer von 2007 erhörte ihr Flehen. Jetzt ist er in Mailand unsterblich. „Wir sind stolz darauf, mit ihm nicht nur einen Weltstar in der Mannschaft zu haben, sondern einen großen Mann“, lobte Berlusconi das Offensiv-Ass. „Ich bin überglücklich, dass er seinem Herzen gefolgt ist“, jubelte Coach Carlo Ancelotti. Angesichts einer derart lukrativen Offerte sei dies keine leichte Entscheidung gewesen. „Das ist eine Sensation“, titelte „Tuttosport“ gar.

Berlusconi hatte Kaká am Wochenende freie Hand für Verhandlungen mit den Engländern gegeben, weil Milan ihm bei einem so lukrativen Angebot nicht im Wege stehen könne. Denn obwohl der Premier League- Club am Ende die gigantische Rekord-Ablösesumme von 130 Millionen Euro geboten haben soll, drängte der Serie-A-Club seinen unersetzbaren Mittelfeldstar aber nicht zum Abschied.

So lastete am Montagabend der ganze Entscheidungsdruck auf Kaká. Wie „La Gazzetta dello Sport“ am Dienstag berichtete, lagen die unterschriftsreifen Verträge auf dem Tisch. Sein Vater und Agent Bosco soll zum Wechsel nach England gedrängt haben. Kaká junior bestritt dies: „Ich habe nie mit meinem Vater gestritten. Er und meine Frau haben mich immer in allen Entscheidungen unterstützt“.

Weltklasse-Kicker wie Ronaldinho und Fernando Torres sowie Trainer wie Italiens Nationalcoach Marcello Lippi hatten ihm vom Wechsel abgeraten, weil ManCity ein sportlicher Abstieg für den Brasilianer gewesen wäre. Denn auch die vielen Millionen des aus Abu Dhabi stammenden Clubchefs können nicht garantieren, dass das derzeit auf Platz 11 und damit im Mittelmaß der Premier League steckende City- Team in kürzester Zeit zu einem europäischen Top-Verein aufsteigt.

Als „Demütigung für City“ bezeichnete der „Daily Telegraph“ am Dienstag Kakás Absage an den Traditionsclub. „City nach geplatztem Kaká-Wechsel fassungslos“, befand „The Guardian“, während „The Independant“ dazu meinte: „Kaká-Absage hinterlässt City-Pläne in Trümmern.“ Und „The Daily Mirror“ kommentierte kritisch: „City wollte einen Palast bauen, bevor das Fundament gelegt wurde.“

Für Kaká soll sich die Entscheidung pro Milan nicht nur sportlich, sondern auch finanziell auszahlen. Auch wenn Berlusconi am Wochenende noch betont hatte, dass keine Gehaltserhöhung drin sei, wird der Club Kakás Treue wohl honorieren. Schon jetzt ist der Brasilianer mit einem Netto-Jahressalär von 9 Millionen Euro Milans Top-Verdiener.

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