Kahn sagt Chaos-Klub Schalke ab

GELSENKIRCHEN - Oliver Kahn wird nicht Manager beim krisengeschüttelten Bundesligisten Schalke 04. „Kann nicht 100 Prozent meiner Zeit einbringen. Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen.“
Da hatten ihm viele Koryphäen der deutschen Kick-Gilde, wie Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, zugeraten. Fast alle, wie Bayer-Sportchef Rudi Völler, hatten ihm zugetraut, die Mega-Aufgabe zu stemmen, Sepp Maier, sein langjähriger Trainer und Freund war sich sicher: „Der Olli macht’s.“
Doch der Olli macht’s nicht! Kahn wird nicht Manager bei Schalke 04. Der ehemalige Bayern-Torwart hat am Freitagnachmittag dem Schalker Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies abgesagt, mit dem er letzte Woche medienwirksam ein „sehr interessantes Gespräch“ geführt hat. „Schalke braucht einen Manager, der 100 Prozent seiner Zeit einbringen kann. Das kann ich allerdings nicht. Mir ist diese Entscheidung sehr schwer gefallen, Schalke ist eine große Herausforderung“, erklärte Kahn.
Tönnies nahm die Absage des ehemaligen Nationalkeepers mit Verständnis und Bedauern zur Kenntnis. „Es geht zu diesem Zeitpunkt nicht. Wir hatten inhaltlich eine sehr große Übereinstimmung. Oliver ist hochprofessionell und hat ein gutes Konzept. Er wäre sicher ein großer Gewinn für Schalke gewesen.“
Hat Perfektionist Kahn plötzlich Angst bekommen vor dem Schalker Chaos? Hat er sich die Warnung vom ehemaligen Schalker Kult-Manager Rudi Assauer („In der Situation braucht Schalke keinen Lehrling“) zu Herzen genommen? Oder wollte Kahn durch seinen Flirt mit Schalke die Bayern-Bosse nur hellhörig machen? Nach dem Motto: Ich bin bereit für einen Manager-Job – also auch für die Nachfolge von Uli Hoeneß. Für Bayern könnte er vielleicht doch 100 Prozent seiner Zeit einbringen.