Kaben zu Kroos-Interview: Als Spieler so nicht benehmen

Real-Star Toni Kroos brach nach dem Champions League-Finale ein ZDF-Interview ab und löst damit eine Debatte aus. Nun äußerte sich erstmals Reporter Nils Kaben dazu.
dpa |
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Beendete ein ZDF-Interview vorzeitig: Toni Kroos (l) von Real Madrid.
Beendete ein ZDF-Interview vorzeitig: Toni Kroos (l) von Real Madrid. © Adam Davy/PA Wire/dpa/Archivbild
Berlin

ZDF-Reporter Nils Kaben hat Toni Kroos für dessen Interview-Abbruch nach dem gewonnenen Champions-League-Finale kritisiert, aber auch eingeräumt, dass er eine Frage "ganz klar" besser hätte formulieren können.

Real Madrids Mittelfeldspieler Kroos hatte nach dem 1:0-Finalsieg gegen den FC Liverpool am Samstag das Interview vorzeitig beendet. "Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen", antwortete der Ex-Weltmeister kurz nach der Partie. Gefragt worden war der 32-Jährige, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel am Samstagabend im Stade de France so unter Druck geraten war.

"Kroos hätte die Frage auch als Vorlage dafür nutzen können, darauf hinzuweisen, dass Real sich schon durch den ganzen Wettbewerb immer in schwierigen Situationen gerettet hatte", sagte Kaben dem "Spiegel" in einem Interview. Nach Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen sei man "ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte". Eine sachliche Frage zum Spielverlauf so ins Persönliche zu kippen, gehe nicht.

"Bestenfalls ein Missverständnis"

Er kenne Kroos anders, erwarte aber auch umgekehrt Respekt, sagte Kaben. "Bestenfalls ist es ein Missverständnis unter viel Adrenalin gewesen", erklärte der 54-Jährige weiter. Er rechnet nicht damit, dass der Zwischenfall weitere Folgen für das Verhältnis hat. "Ich glaube, dass Toni Kroos und ich drei Sätze darüber wechseln werden, wenn wir uns das nächste Mal begegnen. Und dann ist auch wieder gut."

Kroos hatte auf die Frage geantwortet, es sei "nicht überraschend, dass du gegen Liverpool in Bedrängnis gerätst" und hinzugefügt: "Was ist das für eine Frage, du spielst ja nicht ein Gruppenspiel irgendwo, wir spielen das Champions-League-Finale." Nach dem Ansatz einer weiteren Frage von Kaben ging Kroos einfach weg und schimpfte: "Ganz schlimm, ganz schlimm." Kaben erklärte grundsätzlich: "Wir und auch die allermeisten anderen Medienhäuser sind nun mal keine Fans. Wir sind die Begleiter der Teams."

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2 Kommentare
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  • Schwellenfuzzi am 30.05.2022 21:13 Uhr / Bewertung:

    Es ist die Aufgabe jedes Reporters, auch unangenehme Fragen zu stellen.
    Das Benehmen von Toni Kroos war einfach nur überheblich und arrogant. Hier muss er einfach
    über den Dingen stehen, wenn er aber so dünnhäutig ist, sollte er in Zukunft keine Interviews
    mehr geben.
    Fußballspieler wie Toni Kross haben auch durchs Fernsehen ihre Bekanntheit mit erreicht, außerdem tragen auch die Fernsehgelder einen großen Teil zu seinem üppigen Gehalt bei!
    Eigentlich sollten sich Fußballer in dieser Gehaltsklasse nicht solche Ausraster vor einem Millionenpublikum erlauben.
    Aber er hat schon immer über aus seiner Sicht zu geringe Wertschätzung in Deutschland
    beklagt. Daher ist es für uns gut, das er in Spanien spielt, ansonsten müssten wir wohl öfters
    solche unrühmliche Aktionen ertragen!

  • Jennerwein am 31.05.2022 03:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Schwellenfuzzi

    Viel Geschreibsel. Kann Kroos verstehen.

    Es ist nun mal so, das in Deutschland Dinge vorwiegend aus der negativen Perspektive betrachtet werden. Nicht nur bei Toni Kroos. Das nennt man dann unglaublich kritisch. Meistens ist das dann Wichtigtuerei, wie in diesem Fall.

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