Junior Malanda mit über 200 km/h geblitzt: Spielkonsole vergessen?

Das Unfallauto von Fußball-Nachwuchsspieler Junior Malanda wurde zehnmal mit über 200 km/h geblitzt. Medien berichten jetzt, Malanda hätte eine Playstation abholen wollen, die er zuvor vergessen hatte.
von  az
Trauer und Fassungslosigkeit: Kerzen für Junior Malanda
Trauer und Fassungslosigkeit: Kerzen für Junior Malanda © dpa

Der Schock beim VfL Wolfsburg sitzt noch tief. Nach dem tragischen Unfall von Nachwuchsspieler Junior Malanda (20) werden die Spieler des Bundesligaklubs von einem Psychologen betreut. In der Zwischenzeit kommen immer mehr Details über die Hintergründe des Verkehrsunfalls, bei dem der 20-Jährige aus dem Auto geschleudert wurde und starb, ans Licht.

Wie FocusOnline und die belgische Tageszeitung "Het Laatste Nieuws" berichten, gab es offenbar einen ganz bestimmten Grund, warum der Fahrer des VW Touaregs, Anthony D'Alberto (ebenfalls ein 20-jähriger Nachwuchsspieler aus Belgien), das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückte: eine Playstation.

Laut "Het Laatste Nieuws" soll Malanda die Spielkonsole und sein Smartphone nach einer Partynacht in Belgien vergessen haben. Die beiden 20-Jährigen sollen also nochmal umgekehrt sein, um die Geräte abzuholen, bevor Malanda mit dem VfL Wolfsburg nach Südafrika ins Trainingslager abhebt. Dann rasten sie mit 200 km/h in den Tod.

Malanda saß bei dem Unfall unangeschnallt auf der Rückbank und war aus dem Fenster geschleudert worden. D'Alberto überlebte ebenso wie der 20-jährige Beifahrer und frühere belgische Juniorennationalspieler Jordan Atheba schwer verletzt.

Es war offenbar nicht das erste Mal, dass die Jungs mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Wie Malandas Manager Peter Smeets der belgischen Zeitung "Het Laatste Nieuws" bestätigte, ist das Unfallauto allein im vergangenen halben Jahr 21 Mal geblitzt worden - zehnmal mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 km/h. Malanda habe laut Smeets allerdings "fast nie" selbst am Steuer des Geländewagens gesessen: "Malanda war das Opfer seiner schlechten Freunde. Leider gibt es davon zu viel in der Welt des Fußballs."

Unmittelbar vor dem Unfall sollen aus dem Auto noch Handyfotos verschickt worden sein, die zeigten, wie die Tachonadel bei über 200 km/h lag. Die Geschwindigkeit war an der Unfallstelle bei Nässe auf 80 km/h begrenzt. Dass die Geschwindigkeit "nicht der Witterung angepasst" gewesen sei, hatte die Polizei bereits bestätigt.

Lesen Sie hier: Enke-Psychologe betreut VfL Wolfsburg

Es laufen Ermittlungen gegen den Fahrer wegen fahrlässiger Tötung.

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