Jogi Löw und DFB-Elf: Ausnahmezustand!
St. Leonhard - Die Eiswürfelmaschine ist gekauft, die Security gebucht und das Personal auf das Autogramm-Verbot hingewiesen: Das Hotel Andreus ist bestens gerüstet. Am Mittwoch trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im 5-Sterne-Hotel in St. Leonhard ein, um sich im Passeiertal den Schliff für die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) zu holen.
Im Vorfeld hätte sich der DFB als angenehm unkomplizierter Gast erwiesen, sagt die Marketingdirektorin des Hotels, Andrea Crazzolara: „Da wir ein sehr neues Haus sind, sind die meisten erwünschten Dinge bei uns sowieso Standard.“ So ein funktionierendes W-Lan, das dennoch noch einmal komplett gecheckt wurde, oder der tägliche Obstkorb auf dem Zimmer.
Der DFB hat das Hotel "exklusiv gebucht", das heißt, dass das komplette Hotel geblockt wurde. So werden statt der sonst üblichen 200 Gäste nur etwa 60 da sein, die Hälfte des Personals hat bis zum 31. Mai frei. Sicherheitskräfte bewachen das Andreus 24 Stunden lang. Hinein dürfen nur die DFB-Delegation und das akkreditierte Personal.
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Dieses "ist sicher etwas nervös", berichtet Crazzolara, so exklusive Gäste hatte man schließlich noch nie im Hotel. Das auserwählte Personal musste deshalb eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben, kein im Hotel gesprochenes Wort darf nach außen dringen.
Zudem wurden alle darauf hingewiesen, dass es nicht erwünscht ist, nach Autogrammen zu fragen. Ein Ausschankverbot für Alkohol wurde dagegen nicht erteilt. "Davon ist mir nichts bekannt", meint Crazzolara: "Aber die Spieler sind ja auch alt genug." An die Küche hatte der DFB keine besonderen Wünsche. "DFB-Chefkoch Holger Stromberg kommt zwar mit", sagt die Marketingdirektorin: "Er hat im Vorfeld nur gesagt: Besorgen sie regionale Sachen, den Rest machen wir schon. In diesem Bereich und generell haben wir eigentlich mit mehr Sonderwünschen gerechnet." Extra anschaffen musste das Hotel nur eines: eine Eiswürfelmaschine. "Es werden bis zu 200 Kilo Eis am Tag benötigt für die Kühlung der Beine nach dem Training", berichtet Crazzolara: "Auf so etwas waren wir natürlich nicht vorbereitet." Die Freude auf die deutschen Fußballer ist jedenfalls riesengroß. "Ich weiß, dass der Juniorchef sich sehr auf Marco Reus und Mario Götze freut", sagt Crazzolara schmunzelnd: "Und auch sonst sind alle sehr gespannt. Die meisten haben schließlich noch nie einen Fußballer aus der Nähe gesehen." Lediglich Oliver Kahn, der mal privat im Andreus logierte.
Einen großen Empfang wird es nicht geben. Der Hof wird den Stars dennoch gemacht werden. Schon jetzt hängen überall DFB-Flaggen und Begrüßungsplakate.
"Die deutsche Mannschaft ist hier ähnlich beliebt wie die italienische. Vor allem gibt es sehr viele Bayern-Fans in Südtirol."