Jetzt zählt's! Worauf es für die DFB-Frauen beim EM-Start ankommt

Die Nationalmannschaft legt bei der EM los. Für die Titelmission ist das Auftaktspiel gegen Dänemark entscheidend. Im Team herrscht "pure Vorfreude", für Martina Voss-Tecklenburg aber auch Druck.
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"Was die Mannschaft auszeichnet, ist die Frische", sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem EM-Start.
"Was die Mannschaft auszeichnet, ist die Frische", sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem EM-Start. © picture alliance/dpa

London - Strahlend blauer Himmel über Brentford, ein paar Wattewolken am Himmel, und Flugzeuge. Beste Bedingungen. Das Gelände, auf dem die deutsche Nationalmannschaft trainiert, liegt im Westen Londons, in der Einflugschneise des Flughafens Heathrow. Abflug für die EM-Mission.

Von Nervosität ist wenig zu sehen an den Tagen, bevor es endlich losgeht. "Es herrscht einfach pure Vorfreude", erzählte Verteidigerin Giulia Gwinn vom FC Bayern. "Wir haben eine sehr, sehr gute Energie im Team." Die gilt es nun zu nutzen.

DFB-Elf zählt nicht zu den Favoritinnen

Im nahegelegenen Brentford Community Stadium zählt es am Freitag gegen Dänemark (21 Uhr/ZDF, DAZN). Mit über 15.000 verkauften Karten ist das Stadion ausverkauft. Alle Augen sind auf die DFB-Elf und ihre Trainerin Martina Voss-Tecklenburg gerichtet. Ein Ziel hat die Mannschaft nicht ausgeschrieben, der Traum ist klar der EM-Titel. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat hingegen das Halbfinale als Ziel ausgegeben, davon spricht im Team niemand.

Denn klar ist auch: Zu den Topfavoritinnen zählt die DFB-Elf nicht. Das sind unter anderem England, Norwegen, die Niederlande.

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Deutschland hat mit Dänemark, Spanien und Finnland eine Hammergruppe erwischt, wenngleich die Spanierinnen durch den verletzungsbedingten Ausfall von Topstürmerin Alexia Putellas ihre Favoritinnenrolle verloren haben (AZ berichtete). Einen frühen Knockout will Voss-Tecklenburg in diesem Jahr abwenden. Mehr noch: Sie muss.

"Wir wissen, was wir können und wollen unseren Plan durchziehen", sagte sie. "Es wird eine große Aufgabe für uns, aber wir werden unsere ganze Energie und unseren Willen ins Spiel bringen." Ein Mutmacher an das Team - und an sich selbst.

Erwartungen sind groß

Denn die 54-Jährige muss zeigen, dass sie die Mannschaft vorangebracht hat. 2019 war die Elf im Viertelfinale an Schweden gescheitert. Die Däninnen, die nun zum Auftakt warten, warfen das DFB-Team 2017 im Viertelfinale aus dem Turnier. Die Erwartungen an den achtmaligen Europameister sind groß - auch, wenn das niemand aussprechen mag. Durch die Coronapandemie hatte Voss-Tecklenburg viel Zeit, um eine Einheit zu formen und ein System zu etablieren, das funktioniert.

Rekordnationalspielerin Birgit Prinz ist seit 2019 dabei, um den Spielerinnen die Siegermentalität zurückzugeben.

In den vergangenen Monaten habe sie die Arbeit mit der Mannschaft umgestellt. Sie gibt ihr jetzt "noch mehr Freiheit, noch mehr Lockerheit", sagte "MVT" vor dem Abflug nach England. Sie würde sie nun bewusst "in gewissen Dingen zurücknehmen".

Prinz spiele dabei eine große Rolle, sie sei zentrale Anlaufstelle für die Mannschaft.

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Im Test gegen die Schweiz ging die neue Herangehensweise voll auf. 7:0 bezwang die DFB-Elf den 20. der Weltrangliste. Nur bedingt ein Gradmesser. Auf weitere Testspiele verzichtete die Bundestrainerin. Wie die Mannschaft wirklich drauf ist, zeigt sich also erst im Auftaktspiel gegen Dänemark. Besonderen Druck verspürt Voss-Tecklenburg nicht.

Gewohnt nüchtern antwortete sie auf die Frage. "Wenn man den Job der Bundestrainerin in Deutschland annimmt, ist das ganz normal." Ihr sei wichtig, "dass wir an unsere Grenzen gehen. Ich möchte, dass wir eine selbstbewusste deutsche Mannschaft auf dem Spielfeld erleben."

Damit der EM-Flug unter diesem strahlend blauen Himmel im Londoner Stadtteil Brentford noch lange andauert.

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