Italiens Weltmeister-Trainer Enzo Bearzot ist tot
MAILAND - Italien trauert um Enzo Bearzot. Der Weltmeister-Coach von 1982, erfolgreichster italienischer Fußball-Nationaltrainer nach dem Zweiten Weltkrieg, verstarb am Dienstag im Alter von 83 Jahren in Mailand.
Der „Schweiger aus Friaul“, wie Bearzot aufgrund seines wortkargen Auftretens genannt wurde, hatte die Squadra Azzurra 1982 zum Sieg im WM-Finale gegen Deutschland (3:1) geführt.
Paolo Rossi, Torschützenkönig der WM-Endrunde in Spanien, reagierte mit tiefer Trauer. „Italien verliert einen großartigen Menschen. Er zählte zu den großen italienischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts“, sagte er. Rossi hatte im Endspiel das 1:0 erzielt.
Bearzots Spielerlaufbahn verlief bei weitem nicht so erfolgreich wie die spätere Trainerkarriere. 1946 wurde er Profi und spielte zunächst in der Serie B. In der Serie A lief er für den AC Turin und Inter Mailand als defensiver Mittelfeldspieler auf. 1964 beendete er seine Karriere und war zunächst bei Juventus Turin Torwarttrainer, später dann Assistenztrainer. Ende der 60er Jahre wechselte er zum nationalen Fußball-Verband FIGC und wurde Betreuer der U23.
Als Assistent von Nationaltrainer Ferruccio Valcareggi war Bearzot bereits bei den Weltmeisterschaften 1970 in Mexiko und 1974 in Deutschland dabei. Nach dem Vorrunden-Aus der Italiener 1974 wurde dann zunächst Fulvio Bernardini zum Nationaltrainer ernannt, Bearzot löste diesen 1975 ab und saß bis zur WM 1986 auf der Bank der Azzurri. Im Achtelfinale kam das Aus gegen Frankreich, und Bearzot trat zurück. (SID)
- Themen:
- Inter Mailand
- Juventus Turin