Ist Mehmet Scholl der Grund allen Gomez-Übels?
Dortmund - Die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Ende siegt die Vernunft. Irgendeine dieser Weisheiten dürfte Jogi Löw im Sinn gehabt haben, als er vor dem EM-Qualifikationsspiel Deutschlands gegen Schottland einen deutlichen Appell ans Publikum richtete. "Dortmund steht für Unterstützung", sagte der Bundestrainer und bezog dies insbesondere auf Mario Gomez. Der Stürmer war beim 2:4 gegen Argentinien in Düsseldorf gnadenlos ausgepfiffen worden. "Pfiffe gegen eigene Spieler halte ich für nicht fair", erklärte Löw. Die Fans sollten sich lieber in Erinnerung rufen, dass "Mario, wenn er in guter Form ist, Weltklasse ist - einer der besten Stürmer, die es gibt."
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Dass Gomez trotz seiner vielen Tore, die er auch im Trikot der Nationalmannschaft bereits erziehlt hat (25 in 60 Spielen), bei den eigenen Anhängern als Sündenbock da steht, hat für den Spieler selbst zwei Gründe: die EM 2008 und den TV-Experten Mehmet Scholl.
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Bei jeder vergebenen Torchance, sagte Gomez der "Welt am Sonntag", komme die Erinnerung an seinen berühmten Fehlschuss gegen Österreich wieder hoch. "Nach dem Motto: Der macht genauso weiter wie davor." Das sei "enttäuschend und nicht nachvollziehbar".
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Doch auch die EM 2012 spiele noch immer eine wichtige Rolle. Für viele Anhänger sei er nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus einer der Sündenböcke gewesen. "Woran der ja so coole Mehmet sicher nicht ganz unschuldig war", sagte er. Ex-Nationalspieler Scholl hatte als ARD-Experte mit seinem Kommentar "Ich hatte Angst, dass er sich wund liegt" für Aufsehen gesorgt.