Isländischer Kult-Kommentator Gudmundur Benediktsson verliert Job

Paris - "Gummi Ben" verlor sein Amt als Assistenzcoach des isländischen Erstligisten KR Reykjavik - allerdings nicht wegen seines irren Kommentars beim EM-Triumph der Nationalmannschaft gegen Österreich (2:1).
Rekordmeister KR ist nach vier Niederlagen in den vergangenen fünf Spielen nur Neunter der ersten isländischen Liga Pepsi-Deildin (zwölf Mannschaften). Nach der jüngsten Pleite am Donnerstag gegen IA Akranes (1:2) mussten der frühere Nationalspieler Benediktsson und sein Chef, Bjarni Gudjonsson Eggert, gehen.
Klub und Trainergespann seien nach den zuletzt "inakzeptablen Ergebnissen" übereingekommen, dass eine Trennung unausweichlich sei, hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Vereins. Da half es auch nicht mehr, dass "Gummi Ben" eigens für das Spiel gegen Akraness nach Hause geflogen war.
Kleines Trostpflaster für Benediktsson: Zumindest sein Zweitjob beim Fernsehen, für das der 41-Jährige als freier Mitarbeiter tätig ist, bleibt ihm erhalten.
Kreischalarm im TV bei Sieg gegen Österreich
Weltweite Bekanntheit erlangte Benediktsson erst vor wenigen Tagen als er in seinem Zeitjob beim isländischen Fernsehen die Partie zwischen Island und Österreich kommentiert hatte und beim 2:1-Siegtreffer seinen Gefühlen freien Lauf ließ.
Schon bevor der Ball die Torlinie überquerte, stieg seine Stimme in ungeahnte Höhen. Und als der überraschende Einzug ins EM-Achtelfinale dann Sekunden später besiegelt war, war es komplett um den Guten geschehen. Aber hören Sie am besten selbst:
Gegen England wieder am Mikrofon
Beim Achtelfinal-Duell zwischen Island und England am Montag (21.00 Uhr) in Nizza wird er die Kopfhörer mit dem Mikrofon wieder aufsetzen - und wer weiß, eventuell darf er wieder ausflippen.