Irre: Werder zwischen ManU und Großaspach
Bremen - Den großen Coup inmitten trister Monate feierten die Fans von Werder Bremen mit Beharrlichkeit und Ausdauer.
"Europapokal", skandierten sie noch viele Minuten, nachdem ihr Team durch ein 3:1 (2:1) bei Bayer Leverkusen ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen war.
Der eine oder andere mag auf der Rückfahrt in die Hansestadt das kuriose Szenario durchdacht haben, das Werder bevorstehen könnte: Wie bisher nur der 1. FC Kaiserslautern vor 20 Jahren könnte Werder in dieser Saison aus der Bundesliga absteigen und gleichzeitig Pokalsieger werden.
Und könnte dann in der kommenden Saison theoretisch am Donnerstag in der Europa League bei Manchester United spielen - und Montag darauf in der 2. Liga bei der SG Sonnenhof Großaspach.
Manager Thomas Eichin strahlte über das gesamte Gesicht: "Im Abstiegskampf spürt man negativen Druck, in einem Viertelfinale nur positiven. Wir hatten nicht viel zu verlieren. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen. Wir können uns heute freuen, vielleicht noch am Mittwoch, aber dann gilt die ganze Konzentration der Bundesliga."
Gálvez soll verlängern
Werder Bremen will die Zusammenarbeit mit Defensivmann Alejandro Gálvez fortsetzen. "Werder hat mir eine Vertragsverlängerung für zwei Jahre angeboten. Ich muss meine Situation aber in aller Ruhe einschätzen", sagte der 26 Jahre alte Spanier bei "goal.com". Und fügte hinzu: "Man fühlt sich aber schon sehr geschätzt, wenn der Verein, bei dem man ist, mit einem weitermachen will."
Auch aus der Heimat liegen Gálvez offenbar Anfragen vor - unter anderem vom FC Sevilla. "Es gibt gute spanische Klubs, die interessiert sind. Sevilla hat mich im Sommer kontaktiert", sagte der Ex-Profi von Rayo Vallecano und Sporting Gijón: "Das ist eine Mannschaft, die ich mag, denn das liegt nicht weit von meinem Zuhause entfernt - und sie spielen international." Gálvez' aktueller Vertrag läuft bis Sommer 2017.
Werder will Seeler-Enkel Öztunali halten
Die Bremer wollen zudem den von Bayer Leverkusen ausgeliehenen hoch talentierten Mittelfeldspieler Levin Öztunali (19), Enkel von Hamburgs Fußball-Ikone Uwe Seeler, über die Saison hinaus an sich zu binden. "Ich habe kurz mit Rudi Völler (Sportchef Bayer Leverkusen, d.Red.) geredet und meinen Wunsch für ein längeres Gespräch hinterlegt", sagte Werder-Manager Thomas Eichin nach dem 3:1-Sieg der Hanseaten im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Bayer.
Allerdings deuten die Zeichen unterm Bayer-Kreuz eher darauf hin, dass der U21-Nationalspieler nach Leverkusen zurückkehren wird. "Levi ist noch bis zum Sommer ausgeliehen, er hat sich in Bremen - so wie wir uns das erhofft haben - weiterentwickelt", sagte Bayer-Coach Roger Schmidt. Man werde die Entwicklung des Teenagers an der Weser beobachten und dann eine Entscheidung fällen.