Ingolstadt-Klatsche in Hannover: "Schlag in die Fresse"

Mit klaren Worten beschrieben die Ingolstädter ihre 0:4-Demütigung bei Hannover 96. Der Aufsteiger gelobte Besserung und erinnerte an seine starke Reaktion nach der ersten großen Bundesliga-Lektion.
von  dpa
Ratlosigkeit beim FC Ingolstadt. Vier mal klingelte es in Hannover im eigenen Kasten.
Ratlosigkeit beim FC Ingolstadt. Vier mal klingelte es in Hannover im eigenen Kasten. © dpa

"Anschauungsunterricht", "Lehrstunde", "Schlag in die Fresse". Mit klaren Worten beschrieben die Ingolstädter ihre 0:4-Demütigung bei Hannover 96. Der Aufsteiger gelobte Besserung und erinnerte an seine starke Reaktion nach der ersten großen Bundesliga-Lektion.

Hannover – Trainer Ralph Hasenhüttl wies seine Profis nach der höchste Auswärtsniederlage in der Fußball-Bundesliga postwendend auf die Lehren aus einem ganz bitteren Arbeitstag hin. "Wenn unsere Automatismen nicht laufen, haben wir in dieser Liga keine Chance. Wenn nicht alles passt, haben wir in der Liga nichts zu melden", erklärte der Österreicher nach dem überraschenden 0:4 des Aufsteigers bei Hannover 96. Es klang schon fast ein bisschen sarkastisch als er sagte: "Das war ein schöner Anschauungsunterricht, was passiert, wenn wir keinen guten Tag haben."

Die Treffer von Marcelo (5.), Leon Andreasen (11.), Kenan Karaman (24.) und Uffe Bech (85.) wirkten dabei wie eine Arbeitsplatz-Garantie für Hannovers in die Kritik geratenen Fußball-Lehrer Michael Frontzeck, der den höchsten Sieg der Niedersachsen seit fast drei Jahren bejubeln durfte. Für Ingolstadt war es dagegen die höchste Auswärtsniederlage in einem Pflichtspiel in der mehr als zweijährigen Amtszeit von Hasenhüttl.

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Mit teilweise drastischen Worten kommentierten die Ingolstädter ihre Leistung. "Das war ein Schlag in die Fresse, vielleicht kommt der aber genau richtig", erklärte Kapitän Marvin Matip. Und Abwehrpartner Benjamin Hübner drückte es nicht weniger deutlich aus. "Dass das scheiße war, hat jeder gesehen", sagte Hübner nach einem "rabenschwarzen Tag". "Wir müssen zusehen, dass es eine einmalige Sache war." Schon einmal gingen die Oberbayern in dieser Saison 0:4 unter. Nach dieser Pleite am zweiten Spieltag gegen Borussia Dortmund berappelten sich die Ingolstädter schnell, fuhren danach zwei 1:0-Auswärtssiege gegen Augsburg und Bremen sowie ein torloses Remis zu Hause gegen Wolfsburg ein. "Wir haben beim letzten Mal eine gute Reaktion gezeigt", erinnerte Hasenhüttl und verkündete das Motto für die kommenden Tage: "Abhaken und weiter geht's."

Dass seine Spieler nach einer bisher guten Premierensaison den zuvor schwachen Gegner unterschätzt haben könnten, glaubte Hasenhüttl nicht. "Aber das war schon eine Lehrstunde", räumte der FCI-Trainer ein. "Wir waren noch nie so unterlegen wie heute."

Die nächste Chance, es besser zu machen, bringt das Heimspiel gegen Schlusslicht Hoffenheim am kommenden Samstag. "Wir müssen jetzt wieder unser anderes Gesicht zeigen - unser normales", forderte Mittelfeldarbeiter Alfredo Morales. Das ist gegen 1899 besonders wichtig, denn die Aufgabe gegen Hoffenheim ist auf dem Papier die leichteste Prüfung vor der Winterpause. Eine Woche später beim FC Bayern sind keine Punkte zu erwarten, auch das Heimspiel kurz vor Weihnachten gegen Bayer Leverkusen dürfte schwieriger werden.

In der Tabelle rangiert der Liga-Neuling trotz der herben Pleite mit 19 Punkten im sicheren Tabellenmittelfeld. Man erkenne, "dass wir es schätzen müssen, dass wir schon 19 Punkte haben", sagte Hasenhüttl. "Wenn wir in den letzten Wochen nicht immer so top gespielt hätten, wäre es wahrscheinlich öfter so ausgegangen wie heute."

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