Kommentar

In dubio pro Jogi: Der Bundestrainer ist der Gewinner der Krise

Krischan Kaufmann, Sport-Vize der AZ, über das Treuebekenntnis des DFB zu Joachim Löw.
von  Krischan Kaufmann

Keine Experimente! Mit der Entscheidung des DFB, trotz des Debakels gegen Spanien an Joachim Löw festzuhalten, hat sich der Verband nun erstmal Zeit verschafft bis zur EM im nächsten Sommer. Dann wird eh abgerechnet - so oder so!

Natürlich könnte das Treuebekenntnis zum Bundestrainer auch mit dem Fehlen geeigneter Nachfolger zu erklären sein. Kandidaten mit dem Format und der Strahlkraft eines Hansi Flick oder Jürgen Klopp gibt der Trainer-Markt aktuell nicht her. In dubio pro Jogi!

Ob die Verbands-Oberen um Präsident Fritz Keller nun aus innerer Überzeugung oder eher aus Alternativlosigkeit gehandelt haben, wird Löw am Ende herzlich egal sein. Denn der 60-Jährige, der nun schon seit 2006 die Geschicke der Nationalelf bestimmt, ist genau genommen sogar ein Gewinner dieser Krise.

Warum? Mit dem einvernehmlichen "Weiter so" hat die DFB-Spitze die internen Kritiker auf Linie gebracht und auch bei der Diskussion um eine Rückkehr der drei ausgebooteten Rio-Weltmeister Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng klar Stellung bezogen - und zwar pro Bundestrainer. Was will Löw mehr!

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