Im Porträt Deutschlands Gegner USA
Beim Sommermärchen feierte Jürgen Klinsmann 2006 mit dem deutschen Team die schwarz-rot-goldene WM-Party. Acht Jahre später gibt es ein reizvolles Wiedersehen. Klinsmann will gegen seinen früheren Co-Trainer Joachim Löw die Oberhand behalten.
Costa do Sauípe/München – Als die USA der deutschen WM-Gruppe zugelost wurden, mussten Joachim Löw und Jürgen Klinsmann sofort lächeln. Unmittelbar vor DFB-Präsident Wolfgang Niersbach betrat Klinsmann am Freitag den Ort der Auslosung in Costa do Sauípe - und wenige Zeit später stand das brisante Wiedersehen fest. Der deutsche WM-Trainer von 2006 trifft seinen früheren Co-Trainer Löw in einem heißen Prestigeduell bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wieder.
„Wir wollen die Gruppenphase überstehen und dann ein paar Große ärgern. Deshalb muss es nicht sein, dass wir Deutschland gleich in der Gruppe haben“, betont der einstige Bundestrainer vor der Auslosung. Vergeblich.
Löw gegen Klinsmann am Spielfeldrand – das gab es unlängst im Sommer. Die USA gewannen mit 4:3. Eine Premiere war das Trainer-Duell der beiden aber nicht. Beim Abschiedsspiel von Oliver Kahn zwischen der von Löw betreuten Nationalelf und dem damals von Klinsmann trainierten FC Bayern trafen sie am 2. September 2008 in München schon mal aufeinander: 1:1 endete das sportlich unbedeutende Kräftemessen. Klinsmann zählt „den Jogi“ zu seinen Freunden und verfolgt, wenn möglich, jedes Spiel von Joachim Löws deutscher Nationalmannschaft. Er selbst ist endlich als Headcoach in seiner Wahlheimat angekommen.
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2013 war nicht nur das Jahr, in dem der US Fußball-Verband 100 Jahre alt wurde, sondern in dem Klinsmanns Kicker für Rekorde sorgten. 16 Siege, im Schnitt 2,22 Tore pro Spiel und eine Tordifferenz von plus 28 (51:23) – derartige Zahlen hatte es noch nie gegeben. Klinsmann führte die „Yanks“ zum Gewinn des Goldcups und als Gruppensieger der CONCACAF-Zone zur WM. Doch mit dem Ticket nach Brasilien hat er nur das Minimalziel erreicht. „Klinsmann wurde nicht verpflichtet, damit wir uns für die WM qualifizieren“, sagte Ex-Nationalspieler Alexi Lalas. Denn die USA sind seit 1990 WM-Dauergast.
Klinsmann soll den nächsten Schritt machen – und baut dabei auf deutsche Dienste. Jermaine Jones (Schalke) ist gesetzt. Fabian Johnson (Hoffenheim), Timothy Chandler (Nürnberg), John Brooks (Hertha BSC) und Terrence Boyd (Rapid Wien) haben WM-Chancen. Ganz sicher dabei: Niklas Albers. Für seinen Job als Myoreflex-Therapeut im US-Team stellt Klinsis Kneter sogar die HSV-Handballer hinten an, betreut den Bundesligisten nur noch auf freiberuflicher Basis.
Die Bilanz gegen das deutsche Team ist negativ. In neun Duellen verloren die Amerikaner dreimal, sechsmal verließ Deutschland als Sieger das Feld. Nie endete dabei ein Duell unentschieden.
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