„Ich wusste, dass ich zu einem Traditionsverein gehe“

Seit dieser Saison läuft Sebastian Polter im Club-Trikot auf. Gegen Hannover traf er zum wichtigen 2:2-Ausgleich in letzter Sekunde und ist aktuell treffsicherster Club-Spieler. Im AZ-Interview redet der Stürmer über seine Situation beim Club, seine prägenden Trainer - und seine kleinen Sünden.
von  Christian Dotterweich
„Wenn man nur kurze Einsatzzeiten hat, ist es schwer.“
„Wenn man nur kurze Einsatzzeiten hat, ist es schwer.“ © privat

Seit dieser Saison läuft Sebastian Polter im Club-Trikot auf. Gegen Hannover traf er zum wichtigen 2:2-Ausgleich in letzter Sekunde und ist aktuell treffsicherster Club-Spieler. Im AZ-Interview redet der Stürmer über seine Situation beim Club, seine prägenden Trainer - und seine kleinen Sünden.

Nürnberg – Durch die Frisur wirkt er noch größer, wenn er durch die Tür kommt. Ein kräftiger Händedruck: Sebastian Polter lächelt. Das Nordlicht ist in Franken angekommen. „Ich bin auch pflegeleicht“, so der blonde 1,90-m-Hüne. Am 1. April wird der Stürmer 22 Jahre alt. April, April! Die Witze über sein Geburtsdatum ebben langsam ab. Sein Status als Joker bleibt.

„Ich kann ‚Jokerrolle’ nicht mehr hören!“ In Wolfsburg war die Konkurrenz mit Mario Mandzukic, Patrick Helmes und Ivica Olic groß. Polter wollte mehr Spielpraxis , bat seinen Trainer Felix Magath, als Leihspieler gehen zu dürfen. In Nürnberg sah er bessere Perspektiven. „Der Schritt nach Nürnberg ist der richtige für mich. Dieter Hecking setzt auf junge Spieler.“ So kam „Polti“ zum Club.

17-mal wurde der Norddeutsche ein- oder ausgewechselt beim FCN. „Natürlich würde ich gerne mehr spielen.“ Von „90 Minuten Spaß haben“, redet er. Aber er weiß seine Situation richtig einzuordnen: „Das hier in Nürnberg sind super Voraussetzungen. Das ist ein super Verein.“ In der U21 will sich der Hundeliebhaber genauso wie beim Club auch etablieren. „Das ist schon was Besonderes mit dem Adler auf der Brust!“

Erstmal Gas geben beim Club

Sein Ziel: Erstmal beim Club weiter Gas geben und in der U21. Sein Traum: Ein Angebot von Bayern München oder Borussia Dortmund bekommen. Sein Ausgleich: Ehefrau Denise und der Labrador-Mix. Sein Anspruch: Sechs bis acht Tore in dieser Saison. Seine Dank: Geht an Felix Magath, unter dem er in der 1. Bundesliga debütiert hatte.

„Ich wusste, dass ich zu einem Traditionsverein gehe.“ Schon beim ersten Medizincheck in Nürnberg wurde der künftige Clubspieler im Sommer 2012 angesprochen von den Fans. Den Check hatte er mühelos überstanden, wenngleich Fastfood und Schokolade seine Schwäche sind: „Das gehört dazu.“ Wie es nach der Saison weitergeht, hängt vom VfL Wolfsburg und dem FCN ab. Der Vertrag beim Werksklub läuft noch bis 2014. Dann will er kein Joker mehr sein.

 

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