Hyypiä gefeuert - macht's Schaaf?
Leverkusen - Am Sonntag war Rudi Völler wieder ganz der Alte – und schimpfte wieder mal über einen Schiedsrichter. „Es gab nur einen Grund, wieso wir am Freitag verloren haben: Der 13. Mann des HSV war Herr Dankert", sagte Leverkusens Sportdirektor im „Doppelpass“. Dankert hatte am Freitag, beim 1:2 beim HSV, Leverkusen in zwei strittigen Szenen Elfmeter verweigert. Doch Sami Hyypiä kann sich dafür nichts mehr kaufen.
Den Trainer hatte Völler am Samstag entlassen – der fünfte Coach innerhalb von sechs Jahren, den Sportdirektor Völler verschleißt. Nach nur einem Sieg aus zwölf Spielen musste der 40-Jährige gehen. „Die dramatische Entwicklung der jüngsten Wochen ließ uns keine andere Wahl. Wir wollen und müssen alles versuchen, die Saison noch zu retten“, sagte Völler.
Bis zum Saisonende übernimmt Sascha Lewandowski die Leverkusener, die auf Platz fünf gerutscht sind – und um die Champions-League-Quali bangen. Lewandowski hatte die Leverkusener letzte Saison noch gemeinsam mit Hyypiä trainiert, war danach auf eigenen Wunsch wieder in die Jugendabteilung zurückgekehrt.
"Diese Entscheidung ist uns mehr als schwer gefallen, denn Sami hat in den vergangenen zwei Jahren einen tollen Job gemacht. Was er gemeinsam mit seinem Trainerteam noch in der Hinrunde aus unserer Mannschaft herausgeholt hat, war weit über den Erwartungen. Umso schmerzhafter ist für uns der jetzige Einbruch“, sagte Völler.
„Es war kein gutes Gefühl. Im Fußball geht es um Ergebnisse. Wenn die nicht stimmen, muss der Verein reagieren. Der Abschied war emotional“, sagte Hyypiä der „BamS“. Den Neuaufbau in Leverkusen nächste Saison könnte nun Werder-Legende Thomas Schaaf vorantreiben, er gilt als Favorit auf den Posten. Augsburgs Markus Weinzierl hat bereits abgesagt.